Achterbahnfahrt am Aktienmarkt
ck Frankfurt
Der Ukraine-Krieg hat am Dienstag für eine Achterbahnfahrt an den europäischen Aktienmärkten gesorgt. Der Dax sank in der Frühe bis auf 12672 Zähler, um anschließend bis auf 13107 Punkte anzuziehen und kaum verändert bei 12832 Zählern zu schließen.
Deutliche Gewinne verzeichneten Aktien, die durch den Angriff Russlands überproportional unter Druck geraten waren. Uniper fielen allerdings nach starkem Start und einem Hoch von 19,43 Euro zurück und lagen zuletzt kaum verändert bei 17,80 Euro. Das Unternehmen teilte mit, dass es das 987 Mill. Euro schwere Darlehen für die Mitfinanzierung von Nord Stream 2 vollständig abschreibt, aber an seiner Prognose für das Jahr 2022 festhält. Damit erwartet Uniper weiter ein Ebit von zwischen 1 und 1,3 Mrd. Euro. Fest war der Bankensektor, der unter Sorgen über Russland-Engagements sowie nachlassenden Zinserhöhungserwartungen gelitten hatte und von den am Dienstag steigenden Anleiheverzinsungen gestützt wurde. Der entsprechende Stoxx-Branchenindex stieg um 1,7%. In Wien gewannen und Raiffeisenbank und Erste Group 6,7% und 4,9%. Deutsche Bank waren mit einem Gewinn von 2,5% der fünftstärkste Titel des Dax, Commerzbank stiegen um 3,9%. Auch Reiseaktien waren teilweise sehr fest. So stiegen Tui um 10,3%, Lufthansa um 5,5% und die Aktie der British-Airways-Mutter IAG um 4,3%. K+S, die zuvor von der Aussicht auf den Wegfall russischer Düngemittellieferungen profitiert hatten, gaben wiederum um 6,7% nach.
In Mailand zogen Telecom Italia um bis zu 12% an, um mit einem Plus von 5,9% bei 0,25 Euro zu schließen. Laut der Tageszeitung „Il Messagero“ ist der Finanzinvestor KKR nach wie vor an einem Erwerb des Unternehmens interessiert, allerdings mit rund 0,40 Euro pro Aktie zu einem niedrigeren Preis als die im November unverbindlich genannten 0,505 Euro.