Aktienanleger warten Zinsentscheidung der Fed ab
Vor der Zinsentscheidung der amerikanischen Notenbank Federal Reserve am Mittwoch haben sich die Akteure am Aktienmarkt am Dienstag bis zum Mittag zurückgehalten. Der Dax verzeichnete lediglich ein kleines Plus von 0,2% auf 20.347 Punkte. Der Euro Stoxx 50 legte um 0,3% auf 4.962 Zähler zu.
Am Markt wird vermutet, dass die US-Notenbank zwar wie erwartet den Leitzins um 25 Basispunkte senken könnte, dass sie aber möglicherweise signalisiert, dass sie bei weiteren Reduzierungen des Leitzinses vorsichtiger vorgehen könnte. Auf die Stimmung hat am Dienstag gedrückt, dass der Ifo-Geschäftsklimaindex erneut zurückgegangen ist. Er sank überraschend stark von 85,6 Punkten im Vormonat auf nur noch 84,7 Zähler. Es handelt sich dabei um den sechsten Rückgang innerhalb von sieben Monaten. Ifo-Präsident Clemens Fuest sagte, die Schwäche der deutschen Wirtschaft sei nun chronisch geworden. Jörg Krämer, Chefökonom der Commerzbank, sprach von einer kalten Dusche zum Jahresende. Allerdings haben sich die ZEW Konjunkturerwartungen überraschend aufgehellt.
Jenoptik mit „Unterschätztem Potential“
Fest zeigten sich am Dienstag Jenoptik mit einem Anstieg von 5,3% auf 22,68 Euro. Die Analysten der schweizerischen Großbank UBS haben in einer Ersteinschätzung zum Kauf der Aktie geraten. Das Unternehmen sei ein Technologieführer mit unterschätztem Potential, schrieben sie.
Die Titel des Stapler- und Hubwagenherstellers Jungheinrich verteuerten sich um 2,5% auf 26,22 Euro. Die Analysten der US-Großbank Citigroup haben eine Kaufempfehlung für den Titel herausgegeben.
Nach der Vorlage von Geschäftszahlen kletterten ThyssenKrupp Nucera um 10,5% auf 9,89 Euro. Die operative Marge des Unternehmens sei besser ausgefallen als erwartet, merkten die Analysten von Goldman Sachs an.
Handelsdefizit schwächt Rupie
Am Devisenmarkt ist die indische Rupie zum Dollar auf ihren bisher niedrigsten Stand gefallen. Sie gab bis auf 84,93 Rupien je Dollar nach. Am Markt gibt es Sorgen wegen des größer werdenden indischen Handelsdefizits. Zudem wirken sich Mittelabzüge ausländischer Investoren vom indischen Aktienmarkt aufgrund der Korrektur aus. Derweil ist der kanadische Dollar aufgrund der Ängste vieler Marktteilnehmer gegenüber dem US-Dollar auf den niedrigsten Stand seit 2022 gefallen.
Der Euro ermäßigte sich vor der Zinsentscheidung der Fed um 0,2% auf 1,0484 Dollar. Er hat im laufenden Jahr gegenüber dem Greenback bereits rund 5% eingebüßt. Dazu trägt bei, dass der Spread zwischen deutschen und amerikanischen zehnjährigen Staatsanleihen auf den höchsten Stand seit fünf Jahren von 216 Basispunkten geklettert ist. Innerhalb der vergangenen drei Monate weitete er sich um 70 Basispunkte aus. Die japanische Währung kletterte am Dienstag um 0,2% auf 153,84 Yen je Dollar. Die wichtigste Kryptowährung Bitcoin verzeichnete ein weiteres Allzeithoch von 107.530 Dollar.
Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude gab um 0,7% auf 73,40 Dollar je Barrel nach. Am Markt hieß es, es gebe wieder Bedenken wegen der Entwicklung der weltweiten Nachfrage sowie Zurückhaltung vor der Zinssitzung der Fed.