Die Anleihemärkte sind mit Kursgewinnen in das neue Jahr gestartet. Die zehnjährige Bundrendite fiel bis auf ein Tagestief von 2,43% nach 2,56% am vergangenen Freitag. Im späten europäischen Handel lag die laufende Verzinsung bei 2,45%.

Händler setzten auf eine zurückgehende Teuerung. Die anziehende Inflation hatte die Bondrenditen im vergangenen Jahr deutlich nach oben getrieben. Zu der Hoffnung auf eine sinkende Inflation hatte eine Umfrage zur Teuerungsentwicklung beigetragen. Die Inflationsrate in Deutschland ist Ende 2022 demnach nach Prognose von Ökonomen wegen sinkender Energiepreise deutlich zurückgegangen. Sie dürfte im Dezember auf 9% gefallen sein von 10% im November, sagten die von Reuters befragten Volkswirte von 16 Banken im Schnitt voraus. Im Oktober hatte die Teuerungsrate mit 10,4% noch den höchsten Stand seit 1951 erreicht. Das Statistische Bundesamt will am Dienstagnachmittag eine erste Schätzung für die Entwicklung der Verbraucherpreise im De­zember veröffentlichen.

„Wenn die Inflation wirklich so stark gesunken ist, hat das weniger mit der Energiepreisbremse zu tun als vielmehr mit den deutlich gesunkenen Öl- und damit auch Benzinpreisen“, sagte ING-Chefvolkswirt Carsten Brzeski.