Investment

Attraktive Renditen mit nachhaltiger Ernährung

Das Investmentthema Ernährung bietet Anlegern langfristig Chancen sowohl auf attraktive finanzielle Renditen als auch auf positive Nachhaltigkeitsbeiträge.

Attraktive Renditen mit nachhaltiger Ernährung

Der Themenbereich Ernährung steht aktuell besonders im Fokus der Öffentlichkeit, da sich auch in der Lebensmittelindustrie eine Transformation abzeichnet: Angetrieben von einem zunehmenden Wandel des Konsumentenverhaltens, einem zu­nehmenden Bewusstsein für ökologische Fragestellungen und regulatorischen Maßnahmen wird sich unsere Ernährung zukünftig deutlich verändern, um die vielfältigen ökologischen und sozialen beziehungsweise gesundheitlichen Herausforderungen meistern zu können. Unsere Lebensmittelsysteme sind einer der wesentlichen Schlüssel dafür und sollten Anlegern langfristig sowohl attraktive finanzielle Renditen als auch positive Nachhaltigkeitsbeiträge bieten.

Der langfristige Erfolg einer auf die Zukunft der Ernährung ausgerichteten Strategie lässt sich ganz wesentlich auf den Bezug zu langfristigen Megatrends zurückführen, die für das strukturelle, überdurchschnittliche und profitable Wachstum der Portfolio-Unternehmen verantwortlich sind. Derzeit haben wir zusammen mit dem Copenhagen Institute for Future Studies die fünf kraft­vollen Megatrends Nachhaltigkeit, technologische Entwicklung, Glo­balisierung, Fokus auf Gesundheit und demografische Entwicklung identifiziert, die sich strukturell positiv auf das Anlageuniversum auswirken und für die langfristige überdurchschnittliche Wertentwicklung der beteiligten Unternehmen sorgen sollten.

Enorme Belastungen

Bis 2050 soll die Weltbevölkerung auf etwa neun Milliarden Menschen anwachsen, doch bereits heute leiden etwa zwei Milliarden Menschen unter Mangelernährung. Gleichzeitig leiden weitere etwa zwei Milliarden Menschen unter den Folgen einer ungesunden Ernährung (Zucker, Transfette etc.). Beides führt zu enormen gesundheitlichen und sozialen Belastungen der Gesellschaft, und enorme Investitionen werden nötig sein, um diese zukünftig zu bewältigen beziehungsweise diese Situation zu verbessern. Aus ökologischer Sicht beansprucht die Lebensmittelproduktion heute be­reits etwa 40% der weltweiten Land- und 70% der weltweiten Wasserressourcen, während u. a. Massentierhaltung, Überdüngung und die Rodung von Waldflächen für die Landwirtschaft enorme Umweltprobleme verursachen, langfristig unsere menschliche Existenzgrundlage (Bodenfruchtbarkeit, Biodiversität, Klimawandel etc.) gefährden und gleichzeitig etwa ein Drittel der produzierten Lebensmittel nicht konsumiert beziehungsweise verschwendet wird. Die Art und Weise, wie wir uns zukünftig ernähren beziehungsweise wie unsere Nahrungsmittel hergestellt werden, wird also von zentraler Bedeutung für die Bewältigung dieser zahlreichen Herausforderungen sein.

Doch welche Industrien, Technologien und Unternehmen profitieren besonders von der Transformation der Ernährungswirtschaft? Wir sind überzeugt, dass Unternehmen, die zu einer Verbesserung von Zugang, Qualität und Nachhaltigkeit der Lebensmittelproduktion beitragen, die strukturellen Gewinner sein werden. Denn sie werden maßgeblich für die dringend notwendigen Qualitäts- und Effizienzsteigerungen verantwortlich sein und schwach aufgestellte Mitbewerber vom Weltmarkt verdrängen. Daher erachten wir insbesondere Unternehmen aus den folgenden­ Teilbereichen der Le­bensmittelindustrie als langfristig aussichtsreich: Präzisionslandwirtschaft, Tier- und Pflanzengesundheit, nachhaltige Landwirtschaft und Aquakultur, Lebensmittelverteilung, Lebensmittelsicherheit, Lösungen für Lebensmittelabfälle, Lebensmittelinhaltsstoffe sowie Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel.

Langer Prozess

Auch wenn es noch ein langer Weg hin zu einer nachhaltigen Transformation unserer Ernährungsindustrie sein wird, ist die Richtung für die nächsten Jahre und Jahrzehnte klar. Wir brauchen weltweit ausreichend viele, gesunde und nachhaltig produzierte Nahrungsmittel, die zum einen die Weltbevölkerung satt machen, ohne soziale und/oder Gesundheitsprobleme zu verursachen, und die zum anderen im Vergleich zur heutigen Situation einen deutlich kleineren ökologischen Fußabdruck aufweisen. Investitionen in Unternehmen, die diesen Wandel mit ihren Produkten, Dienstleistungen und Technologien vorantreiben, sollten sich daher langfristig sowohl aus finanzieller als auch aus nachhaltiger Sicht weiterhin auszahlen.

Zuletzt erschienen:

Kognitive Fehler in der Kapitalanlage (204), Metzler Capital Markets

Schwellenländeranleihen vor he­rausforderndem Jahr (203), Vontobel

Zweigleisig fahren und auf den Autosektor achten (202), DWS

Mensch wichtiger ESG-Faktor für Investoren (201), Comgest

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.