Die europäischen Aktienmärkte haben sich zuletzt enttäuschend entwickelt. So hat der Dax auf Sicht von einem Monat lediglich eine Seitwärtsbewegung erreichen können und mit einem Niveau von rund 15550 Punkten ist er nach wie vor um 450 Indexpunkte von seinem Allzeithoch jenseits der 16000 Zähler entfernt. Derzeit belasten die enorm steigenden Energiekosten, Inflationsgefahren und auch die Gefahr einer vierten Pandemiewelle die Märkte.

In diesem schwierigen Umfeld hat nun die Berichtssaison für das dritte Quartal begonnen. Die Analysten der DZBank sehen dabei ein positives Überraschungspotenzial, zumal die Konjunktursorgen eingepreist seien. „Es gibt gute Gründe anzunehmen, dass das positive Überraschungspotenzial auch in dieser Berichtssaison trotz der angesprochenen Sorgen gegeben ist“, betonen sie. Für das gerade abgelaufene Quartal erwarteten die Analysten satte Gewinnsteigerungen. So würden für den Stoxx Europe 600 im Jahresvergleich um 45,6% höhere Ergebnisse erwartet und für den amerikanischen Benchmark-Index S&P 500 ein Gewinnwachstum von 29,4%. Hintergrund seien die nach wie vor anhaltende wirtschaftliche Erholung und auch die niedrigen Vergleichszahlen aus dem Vorjahr. Damit reihe sich das dritte Quartal 2021 nahtlos in die fortlaufende konjunkturelle Erholungsphase ein: Für das Gesamtjahr 2021 werde in Europa ein Anstieg der Unternehmensergebnisse um 58,7% und für die USA von 46% erwartet, so die DZBank.

Die Analysten betonen, sie seien weiterhin optimistisch für Aktien. Das starke Gewinnwachstum werde weiterhin anhalten. Gründe dafür seien abgesehen von fortschreitenden Impfkampagnen und Öffnungsmaßnahmen eine aufgestaute Verbrauchernachfrage zusammen mit einem riesigen Berg an überschüssigen Ersparnissen sowie die Notwendigkeit der Unternehmen, Lagerbestände wieder aufzubauen. Hinzu komme, dass die aufgekeimten Konjunktursorgen dazu beigetragen hätten, teilweise ambitionierte Aktienbewertungen auf vernünftige Niveaus zu senken.

In der neuen Börsenwoche steht eine ganze Reihe wichtiger konjunktureller Daten auf dem Programm. Zum Wochenstart am Montag werden die Zahlen zum chinesischen Bruttoinlandsprodukt (BIP) im dritten Quartal veröffentlicht sowie Daten zur Industrieproduktion im September sowohl aus den USA als auch aus China. Am Freitag stehen dann rund um den Globus die aktuellen Einkaufsmanagerindizes auf dem Programm.