Berichte heben Stimmung
ck Frankfurt
Die auf Hochtouren laufende Berichtssaison beziehungsweise die insgesamt gesehen besser als erwartet ausgefallenen Verlautbarungen der Unternehmen haben am Donnerstag die Stimmung an den europäischen Aktienmärkten gehoben und das unsichere Umfeld etwas in den Hintergrund gedrängt. Allerdings verlor der Aufschwung im Verlauf an Fahrt. Der Dax kletterte bis auf 14075 Zähler und schloss mit einem Plus von 1,4% bei 13980 Punkten, der Euro Stoxx 50 legte um 1,1% auf 3777 Zähler zu.
Im Inland ragten unter anderem Hellofresh heraus, die sich um bis zu 14,6% befestigten und als zweitstärkster Dax-Wert mit einem Gewinn von 4,8% schlossen. Der Kochboxenversender legte für das erste Quartal einen im Vorjahresvergleich um 26% gestiegenen Erlös von 1,92 Mrd. Euro und ein um 38% auf 99,3 Mill. Euro erhöhtes operatives Ergebnis vor, womit die Erwartungen übertroffen wurden. Delivery Hero gingen nach den Zahlen des Essenlieferdienstes auf Achterbahnfahrt. Die Aktie legte zunächst bis auf 32,90 Euro zu, um anschließend bis auf 26,18 Euro und damit auf den tiefsten Stand seit dem August 2017 abzusacken, ehe sie erneut stark anzog und als Dax-Spitzenreiter mit einem Plus von 5,9% bei 31,18 Euro schloss. Das Unternehmen übertraf mit seinem Umsatz die Erwartungen, erklärte aber, in den nächsten beiden Quartalen ein „Plateau“ beim Wachstum zu erwarten. Zudem geht es davon aus, im laufenden Jahr defizitär zu bleiben.
Linde legten um 0,7% nach. Dabei hob der Industriegaseanbieter anlässlich der Vorlage seines Quartalsberichts seine Prognose für den bereinigten Gewinn aus dem laufenden Geschäft für das Gesamtjahr von 11,55 bis 11,80 Dollar auf 11,65 bis 11,90 Dollar je Aktie an. Unterhalb des Dax ragten unter anderem LPKF heraus, die sich um 9,9% befestigten. Der Umsatz des Lasertechnologieunternehmens ist im ersten Quartal um 59% auf 25,8 Mill. Euro gestiegen. Beiersdorf stiegen nach den Zahlen zunächst bis auf 99,50 Euro, schlossen aber mit einem Minus von 0,2% bei 96,22 Euro. Der Vorstandsvorsitzende Vincent Warnery erklärte, dass die Lockdowns in China das Geschäft belasten dürften. Wacker Chemie waren mit einem Verlust von 6,2% Schlusslicht im MDax. Zwar sind Erlös und Ergebnis im ersten Quartal kräftig gestiegen. Das Unternehmen hielt jedoch an der Erwartung eines Ergebnisrückgangs im Gesamtjahr aufgrund der höheren Energiekosten fest.
Total waren mit einem Plus von 3,7% der drittstärkste Titel im Euro Stoxx 50. Der Gewinn des Unternehmens, das Aktienrückkäufe ankündigte, hat aufgrund der gestiegenen Öl- und Gaspreise deutlich zugelegt. In London zogen Unilever nach den Zahlen des Unternehmens um 2,2% an.