Die Dividende gewinnt wieder an Bedeutung

BNY Investments erwartet nachhaltigen Rückenwind für Dividendenaktien

Dividenden kommen für einen Gutteil der Performance von Aktien auf. Doch wechselt der Anteil von Ausschüttungen an der Gesamtperformance von Beteiligungspapieren. Laut einer Analyse von BNY Investments könnten Dividenden ihre führende Rolle am Aktienmarkt zurückgewinnen.

BNY Investments erwartet nachhaltigen Rückenwind für Dividendenaktien

Rückenwind für Dividendenaktien

Ausschüttungen können laut Analyse von BNY Investments führende Rolle für Performance zurückgewinnen

wrü Frankfurt

Dividenden kommen für einen Gutteil der Performance von Aktien auf. Doch wechselt der Anteil von Ausschüttungen an der Gesamtperformance von Beteiligungspapieren. Laut einer Analyse von BNY Investments könnten Dividenden ihre führende Rolle am Aktienmarkt zurückgewinnen. Ihr Rückenwind sei nachhaltig.

Dividendenaktien könnten nach Meinung von BNY Investments auf absehbare Zeit nachhaltigen Rückenwind bekommen. Der globale Vermögensverwalter leitet dies aus einer Analyse, die der Börsen-Zeitung exklusiv vorliegt, zur aktuellen Kursentwicklung bei Technologiewerten und der Performance von Dividendenaktien im Nachgang von Blasenbildungen bei Wachstumsaktien ab. Jon Bell, Portfoliomanager des BNY Mellon Global Equity Income Fund, verweist dabei speziell auf die 1930er und die 2000er Jahre: „Damals machten Dividenden 100 Prozent der Gesamtrendite von Aktien aus.“

Langfristig speist sich ein Gutteil der Performance von Aktien aus Dividenden. Und während die Kursentwicklung von Aktien häufig im Vordergrund steht, wird die Dividende als wesentlicher Bestandteil der Wertentwicklung von Beteiligungspapieren vielfach vernachlässigt. Allerdings schwankt der Anteil der Dividende an der Aktienperformance im Zeitablauf stark, wie auch bis in die 1930er Jahre zurückreichende Grafik eindrucksvoll aufzeigt.

So hatten Dividenden zu Beginn der 2020er Jahre einen vergleichsweise geringen Anteil an der Gesamtrendite, und zwar von nur 24%. „Gründe dafür sind die quantitative Lockerung durch die Notenbanken und die Nullzinspolitik, die dazu beigetragen haben, stärker auf Wachstumswerte zu setzen“, erklärt der Experte. „Angesichts des Wendepunktes im Marktumfeld und des Endes vom ,kostenlosen Geld‘ gehen wir davon aus, dass wir im Jahr 2030 auf ein Jahrzehnt zurückblicken könnten, in dem Dividenden erneut entscheidend für die Rendite gewesen sind.“

Verweis auf Dotcom-Blase

Der Portfoliomanager betont, dass das günstige Umfeld für Dividendenwerte, wenn es denn gekommen ist, durchaus länger andauern könnte. Auch hierzu verweist er auf die Historie, speziell das Platzen der Blase an der Nasdaq, der sogenannten Dotcom-Blase, zur Jahrtausendwende. In den folgenden zehn Jahren, also von 1999 bis 2009, seien die Gewinne der Nasdaq-Unternehmen zwar im Schnitt um knapp 8% gestiegen, im übrigen Markt aber nur um 1,4%. „Gleichwohl sank das Kurs-Gewinn-Verhältnis, das der Markt für entsprechende Unternehmen zu zahlen bereit war, um 13,5% – für den Rest des Marktes nur um 4%. Infolgedessen performte der Nasdaq 100 in den folgenden zehn Jahren um 5,5 Prozentpunkte schlechter," erläutert Bell. "Obwohl sich die Unternehmen besser entwickelten, wurden sie herabgestuft, was zur Minderperformance führte.“

Eine ähnliche Entwicklung habe es beim Nifty 50 Index, der 50 US-Wachstumswerte umfasste, bereits in den Jahren zwischen 1972 und 1982 gegeben.

Hohe Bewertungen

Doch könnte sich diese Geschichte jetzt mit den Magnificent Seven wiederholen? „Was wir wissen, ist, dass sich die Welt verändert hat. Die Bedingungen, die für Wachstumsaktien tendenziell günstig sind, liegen hinter uns, und die Bewertungen sind hoch“, sagt Bell. „Insofern stehen die Chancen sehr gut, dass sich die führenden Werte am Aktienmarkt vom aktuellen Stand aus ändern.“ Jedenfalls sollten Anleger die Bedeutung von Dividenden für die Aktienperformance berücksichtigen.

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