Bondrenditen sinken erneut
kjo Frankfurt
Die Renditen der Bundesanleihen sind am Dienstag erneut gesunken. Die laufende Verzinsung der zehnjährigen Bundesanleihe fiel im Verlauf des Handels bis auf 0,91% und damit auf den tiefsten Stand seit rund zwei Monaten. Im späten europäischen Handel lag der Satz dann bei 0,93% und damit nur unwesentlich über dem Tagestief. Am Montag war die Rendite noch bei 1,02%. Der Grund für den Renditerückgang lag in den anhaltenden Befürchtungen, dass die weltweiten Volkswirtschaften aufgrund der restriktiven Geldpolitik der internationalen Notenbanken in die Rezession gleiten könnten. Neue Nahrung bekamen diese Ängste durch die Senkung der Wachstumsprognose des Internationalen Währungsfonds (IWF). Danach dürfte die Weltwirtschaft 2022 nur noch um 3,2% zulegen, 2023 dann noch um 2,9%. Damit wurden die bisherigen Schätzungen aus dem April um 0,4 bzw. 0,7 Punkte gesenkt. Als Gründe verwies der IWF auf die hohe Inflation, die anhaltenden Lieferkettenprobleme, die Corona-Einschränkungen in China und die Folgen des russischen Angriffs auf die Ukraine. Viele Marktakteure flüchten vor diesem Hintergrund in sichere Staatsanleihen.