Bondrenditen steigen erneut an
kjo Frankfurt
Bei den Renditen der Staatsanleihen ist es zur Wochenmitte zu Steigerungen gekommen. Inflations- und Zinssteigerungssorgen haben die Renditen in diesem Jahr spürbar nach oben getrieben. Allerdings wurde im Handel auch festgehalten, dass immer mehr Anleger ihre Prognosen für die zu erwartenden Renditehochs zurücknehmen. Der Grund dafür ist, dass zunehmend Gefahren gesehen werden, die die höheren risikolosen Zinsen für die Schuldentragfähigkeit von Staaten und Unternehmen nach sich ziehen könnten. Systemische Risiken werden befürchtet, aber auch, dass die höheren risikolosen Verzinsungen die Wirtschaft erheblich beeinträchtigen könnten und es damit zur Rezession kommt.
Die zehnjährige Bundrendite kletterte am Mittwoch wieder über die Marke von 2%, nachdem sie am Dienstag noch bei 1,89% im späten europäischen Handel gelegen hatte. Das Tagestief wurde mit 1,86% gesehen. Im späten Geschäft war der Satz der zehnjährigen Bundesanleihe dann bei Werten von um die 2,03%.
Anleger zogen in den ersten neun Monaten dieses Jahres Gelder aus Anleihefonds ab. Gemäß Daten von Refinitiv Lipper kamen die Abflüsse bei den globalen Bondfonds auf ein Gesamtvolumen von 175,5 Mrd. Dollar. Das sind die ersten Nettoabflüsse aus Anleihefonds in diesem Zeitraum, die seit dem Jahr 2002 beobachtet wurden. Die Nettoinventarwerte der Bondfonds kamen in dieser Zeit auf einen Rückgang von 10,2%, was das stärkste Minus seit dem Jahr 1990 darstellt.
Der Grund für diese Abzüge der Gelder sind die restriktiven Maßnahmen der Notenbanken im Kampf gegen die Inflationsentwicklung. Das führt unter Investoren aber auch zu der Sorge, dass es zu einer Rezession kommen könnte, hieß es in dem Bericht weiter.