Zwei Tage hat am Staatsanleihemarkt der Eurozone die Flucht in Sicherheit dominiert und die Renditen der Papiere recht deutlich nach unten getrieben. Grund war die Furcht der Marktteilnehmer vor der rasanten Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus. Sie sorgen sich, dass es zu erneuten Lockdowns mit entsprechenden Beeinträchtigungen der Volkswirtschaften kommen könnte. Das würde eine allmähliche Beendigung der ultralockeren Geldpolitik in noch weitere Ferne rücken. Bis auf –0,44% ging es bei der zehnjährigen Bundrendite vor diesem Hintergrund nach unten.

Am Mittwoch nahmen einige Anleger dann Gewinne bei Bundesanleihen mit, so dass die Renditen zumindest zeitweise ein wenig anstiegen. Laut Anlegern blieb der Sekundärmarkt der Bundesanleihen aber gut unterstützt. Die Sorgen über die Delta-Variante seien nicht aus dem Markt verschwunden, hieß es zur Begründung. Die zehnjährige Bundrendite fiel dann auch wieder bis auf –0,43% zurück. Die Anleger hielten sich auch mit Blick auf die heutige EZB-Zinssitzung zurück. Viele gehen davon aus, dass es Signale für eine weiterhin ultralockere Geldpolitik geben wird aufgrund der wirtschaftlich eher düsteren Aussichten. Viele stufen auch die Inflationsanstiege nur als vorübergehendes Phänomen ein, so dass auch aus dieser Sicht keine Gefahr höherer Leitzinsen droht. Abends war die zehnjährige Bundrendite dann bei –0,39% nach –0,41% am Vortag.