Am europäischen Anleihemarkt sind die Renditen der Bundesanleihen am Donnerstag wieder zurückgegangen. Händler be­gründeten dies mit den Befürchtungen der Marktteilnehmer, dass es infolge der Covid-19-Pandemie und mehr noch infolge des Ukraine-Krieges zu einer deutlichen Wachstumseintrübung in der Eurozone kommen könnte. Dies könnte dazu führen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) letzten Endes die Leitzinsen doch nicht so stark anhebt, wie dies mancher Investor derzeit annimmt. Die zehnjährige Bundrendite lag im späten europäischen Handel bei 0,94%. Das Tagestief hatte sie mit 0,90% gesehen. Damit war sie deutlicher unter die Marke von 1% gefallen. Am Tag zuvor lag sie noch bei 1,01%. EZB-Vizechef Luis de Guindos hatte erklärt, dass die Preissteigerungen auch die nächsten Monate hoch bleiben dürften. Die EZB muss seiner Ansicht nach vorsichtig und schrittweise bei der geldpolitischen Normalisierung vorgehen. Das wurde am Markt als vorsichtiges Signal aufgenommen.