Die Flucht in Sicherheit hat sich am Dienstag verschärft. Der Grund waren die zunehmenden Spannungen zwischen China und den USA wegen eines möglichen Besuchs der US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi in Taiwan, das China als Teil der Volksrepublik betrachtet. Taiwan droht den USA mit einer militärischen Gegenreaktion.

Das Verteidigungsministerium in Taipeh erklärte am Dienstag, wenn die Spannungen zunähmen, würden als Reaktion auf „feindliche Bedrohungen“ in angemessener Weise Streitkräfte entsandt. Taiwan habe einen vollständigen Überblick über die militärische Aktivität in seiner Umgebung. Zuvor waren einem Insider zufolge mehrere chinesische Kampfflugzeuge nahe der Grenzlinie in der Straße von Taiwan geflogen. Zudem patrouillieren chinesische Kriegsschiffe seit Montag in der Nähe der inoffiziellen Pufferzone in der Meerenge.

Die zehnjährige Bundrendite fiel unter die Marke von 0,70%. Das Tagestief wurde mit 0,68% ge­messen. Später wurden aber auch wieder Kursgewinne mitgenommen, wodurch die Renditen wieder leicht anstiegen. Im späten europäischen Handel lag der Satz dann bei 0,74% nach 0,76% am Vortag. Besonders ausgeprägt war der Renditerückgang im Tagesverlauf am kurzen Ende der Bundrenditekurve. Nach 0,23% ging es bis auf das Tagestief von 0,15% zurück. Damit kam auch die Nulllinie wieder in Sichtweite. Bis zum späten Handel ging die laufende Verzinsung dann auch hier wieder nach oben. Abends waren es um die 0,23%.

Anleger setzen auf die Bundespapiere aber auch aus Sorge vor einer möglichen Rezession. Investoren fürchten, dass die Leitzinsanhebungen der Zentralbanken die konjunkturellen Aktivitäten erheblich in Mitleidenschaft ziehen. Die US-Wirtschaft ist bereits das zweite Quartal in Folge von Wachstumsrückgängen geprägt, was als Rezession gilt.