Anleihemärkte

Bundrenditen legen kräftigen Rücksetzer hin

Die Bundrenditen sind am Donnerstag erneut in die Knie gegangen. Anleger sorgen sich, dass es aufgrund des Ukraine-Krieges zu einer schärferen Rezession kommen könnte.

Bundrenditen legen kräftigen Rücksetzer hin

kjo Frankfurt

An den Bondmärkten ist es am Donnerstag zu einem heftigen Renditerückgang gekommen. Anleger sorgen sich mehr und mehr um eine mögliche Rezession der Wirtschaft in der Eurozone und in anderen Ländern aufgrund des Ukraine-Krieges sowie um die damit einhergehenden Implikationen. Die zehnjährige Bundrendite, die am Vortag im späten Handel noch bei knapp über 1% gelegen hatte, fiel gleich zur Eröffnung des Donnerstagshandels unter die Marke von 1%. Die Eröffnung lag schon knapp unter 0,93%. Das Tagestief wurde leicht unter 0,85% gesehen. Im späten Geschäft lag die Rendite der zehnjährige Benchmarkpapiere der Eurozone immer noch auf einem stark gedrückten Niveau von 0,86%.

An den Aktienmärkten war die Rezessionssorge ebenfalls zu spüren: Anleger trennten sich von den risikobehafteten Assets, was im Umkehrschluss wiederum zu einer Flucht in Sicherheit führte. Das drückte ebenfalls auf die Renditen der Bundesanleihen. Teilnehmer gehen davon aus, dass bei weiter anhaltenden Rezessionsbefürchtungen die Renditen in den kommenden Tagen weitere Rücksetzer erleben könnten. In den vergangenen Wochen waren An­leger zwischen Inflations- und Wachstumsangst hin und her gerissen.

Nachwirkungen zeigte auch die leichte Beruhigung an der US-Inflationsfront. Die Daten wurden bereits am Mittwoch bekannt gegeben. Nach einer Zeit rasanter Anstiege ebbt die Inflation in den USA erstmals seit August vorigen Jahres ab. Die Teuerungsrate für Waren und Dienstleistungen fiel im April auf 8,3% von 8,5% im März.