Anleihemarkt

Bundrenditen steigen leicht

Die zehnjährige Bundrendite hat gestern wieder den Sprung über die Marke von 1% geschafft. Äußerungen aus den Reihen der EZB waren verantwortlich. Österreich bereitet derzeit den Einstieg in den Green-Bond-Club vor.

Bundrenditen steigen leicht

kjo Frankfurt

Die Renditen der Bundesanleihen sind am Dienstag leicht angestiegen. Die zehnjährige Bundrendite überschritt dabei erneut die Marke von 1%, die sich in den vergangenen Handelssitzungen immer wieder als größere Hürde erwies. Das Tageshoch wurde mit 1,06% gesehen nach 0,93% am Vortag. Im späten europäischen Handel wurde dann immer noch ein Satz von knapp oberhalb der 1-Prozent-Marke registriert. Die laufende Verzinsung lag bei 1,02%. Derzeit ist der Markt aber sehr volatil.

Zurückgeführt wurden die Steigerungen bei der laufenden Verzinsung der Benchmarkpapiere der Eurozone auf Äußerungen von EZB-Ratsmitglied Klaas Knot. Nach dem großen Zinsschritt in den USA ist an den Finanzmärkten nun auch im Euroraum eine kräftige Anhebung der Leitzinsen im Gespräch. Knot hält für Juli zwar eine Erhöhung um einen Viertelprozentpunkt für realistisch, sieht aber auch die Tür für eine größere Erhöhung offen. Falls Daten in den nächsten Monaten darauf schließen ließen, dass die Inflation auf noch breiterer Basis stehe oder zulege, sei dies nicht auszuschließen, sagte der Niederländer bei einem Fernsehauftritt: „In diesem Fall wäre ein logischer nächster Schritt ein halber Prozentpunkt.“ Bundesbankchef Joachim Nagel und auch andere Währungshüter haben bereits eine Zinswende für Juli ins Auge gefasst, dabei aber nicht laut über eine Erhöhung um einen halben Prozentpunkt nachgedacht.

Österreich wird in Kürze das nächste Mitglied des Green-Bond-Clubs auf der Ebene der Zentralstaaten. Das Erstlingswerk ist in Vorbereitung. Derzeit laufen die Gespräche mit den Investoren an. Details über Laufzeit und konkrete Bondvolumina wurden bislang aber noch nicht bekannt gegeben. Grüne Anleihen – ob nun auf Ebene der Zentralstaaten oder Gebietskörperschaften oder auch seitens anderer Emittentengruppen – kommen am Markt weiter gut an. Regelmäßig waren in der Vergangenheit recht gute Überzeichnungen abzulesen. Österreich könnte es laut Akteuren ähnlich ergehen.