Capital Group rät zu Blick auf Schwellenländer-Bonds
kjo Frankfurt
Die Weltwirtschaft hat ihre Erholung jüngst recht dynamisch fortgesetzt. Und auch wenn sich die Konjunktur nun noch weiter erhole, dürfte das laut Peter Becker, Fixed Income Investment Director bei der Capital Group, positiv für Anleihen sein. Denn dann dürften die Ausfallquoten zurückgehen und sich zunehmend weiter von den während der Pandemie erreichten Höchstständen entfernen. Dabei seien weniger Ausfälle gut für Unternehmensanleihen, vor allem für hochverzinsliche Zinspapiere. Da sich die Zinsen weiterhin auf einem tiefen Niveau befänden, könnten Investoren auch versucht sein, höhere Risiken einzugehen. Vielleicht wünschten sie sich höhere laufende Erträge. „Dann lohnt sich nicht nur ein Blick auf den High-Yield-Bereich, sondern auf Emerging-Markets-Anleihen“, sagt Becker.
Dabei bleibe die Einzelwertauswahl wichtig, denn die langfristigen Fundamentaldaten könnten schnell unter Druck geraten. Das gelte vor allem für Emittenten mit einer geringeren Kreditqualität. Entscheidend für die Erträge von Anleihen der Schwellenländer (Emerging Markets) sei das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes des jeweiligen Landes. Es sorge für höhere Einkommen in den Schwellenländern, bessere Staatsfinanzen und eine geringere Anfälligkeit für externe Krisen.
Erholung birgt Risiken
Zurzeit würden die Emerging Markets von den Konjunkturprogrammen in den USA, in China und in anderen Industrieländern profitieren, weil sowohl Exporte als auch Rohstoffpreise stiegen. „Das Risiko liegt tatsächlich in einer zu starken Erholung der Weltwirtschaft. Die Geldpolitik der Industrieländer könnte dann schon gestrafft werden, bevor sie auch den Emerging Markets nützt“, führt Becker aus.