Die zuletzt beschleunigte Talfahrt chinesischer Tech-Aktien hat am Montag eine Unterbrechung erfahren. An der Hongkonger Börse lassen sich die Anleger davon überzeugen, dass der Ausstieg aus chinesischen Tech-Werten infolge der verschärften Pekinger Regulierungskampagne im Internetsektor möglicherweise überhastet war.

Am Montagmorgen jedenfalls kam es im Hongkonger Handel zu einer markigen Trendwende mit Kursgewinnen von bis zu 5% bei den Internetriesen Tencent und Meituan. Dies ließ den in der vergangenen Woche um 11% eingeknickten Hang Seng Tech Index um gut 4% anziehen. Im Nachmittagshandel trübte sich die Stimmung dann wieder etwas ein, so dass sich die Tagesgewinne bei Tencent und Meituan mit 1,9% und 1,1% in Grenzen hielten. Der Hang Seng Tech aber kletterte immerhin um 2,1% und löste sich damit wieder vom am Freitag erreichten Allzeittief.

Marktteilnehmer betonen allerdings, dass noch keineswegs von einer Wende des Sentiments gegenüber Chinas Internetaktien gesprochen werden kann. Vielmehr gelten technische Faktoren als Auslöser für den Richtungswechsel. So war der Relative Strength Indicator (RSI) im 14-tägigen Beobachtungsintervall für den Hang Seng Tech am Freitag unter die Schwelle von 30% gesunken. Aus Sicht von Charttechnikern ist dies ein Indiz für einen übertriebenen Abverkauf, so dass Schnäppchenkäufer auf den Plan treten.

Als unrühmliche Ausnahme er­weist sich allerdings einmal mehr die Aktie des E-Commerce-Giganten Alibaba. Sie büßte am Montag weitere 3,7% ein, womit die Notierung in Hongkong ein Allzeittief erreichte. Hier verunsichert die Nachricht, dass der dem Alibaba-Gründer Jack Ma eng verbundene Parteichef der Großstadt Hangzhou in die Mühlen chinesischer Korruptionsfahnder ge­raten ist.

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