Continental stark gefragt
Der deutsche Aktienmarkt hat sich am Dienstag lethargisch gezeigt. Am Donnerstag hatte der Dax mit 15520 Punkten noch den höchsten Stand seit fast einem Jahr erreicht. Der starke amerikanische Arbeitsmarktbericht vom Freitag habe dann jedoch die Zinssorgen neu geweckt, was den deutschen Leitindex zu Wochenbeginn bis auf 15275 Punkte drückte. Am Dienstag gab der Dax um 0,2% auf 15321 Punkte nach. Der Euro Stoxx 50 legte um 0,1% auf 4209 Zähler zu.
Im Dax stark gefragt waren am Dienstag die Titel des Reifenherstellers und Automobilzulieferers Continental. In der Spitze ergab sich ein Anstieg von fast 5%. Den Handel beendete der Titel mit einem Plus von 2,7% auf 70,84 Euro. Damit bewegt sich der Kurs wieder auf sein Zwischenhoch vom Juli vergangenen Jahres von 73 Euro zu. Gestützt haben die Aktie am Dienstag Kommentare der Analysten von Stifel Europe, die ein Kursziel von 88 Euro festgelegt haben, was der Aktie noch einiges an Potenzial geben würde. Die Aktie des Gasekonzerns Linde verzeichnete ein Plus von 2,3% auf 306,30 Euro. Die Marktteilnehmer reagierten darauf, dass der mittlerweile amerikanisch-deutsche Konzern im vergangenen Jahr ein Gewinnwachstum von 11% auf 6,2 Mrd. Dollar verzeichnete. Zudem wurde die Prognose für das laufende Jahr angehoben.
Als schwach erwiesen sich im Dax hingegen Siemens Energy, die einen Kursverlust von 2,3% auf 18,20 Euro hinzunehmen hatten. Die Siemens-Tochter hat den Verlust im ersten Quartal des Geschäftsjahres mehr als verdoppelt. In den drei Monaten per Ende Dezember ergab sich ein Fehlbetrag von 598 Mill. Euro, verglichen mit 246 Mill. Euro im entsprechenden Zeitraum des Vorjahres. Während sich das eigene Geschäft mit der Energietechnik verbessert habe, verhagelten erneut Belastungen der Windkrafttochter Siemens Gamesa das Ergebnis. Ende Januar hatte Siemens Energy bereits die Prognose gesenkt. Die Gewinnschwelle soll 2025 wieder erreicht werden. Die Analysten von Jefferies haben gleichwohl ihre Kaufempfehlung bestätigt, bei einem Kursziel von 22 Euro.
Im SDax verzeichneten die Titel von Synlab einen Kurssturz. Die Aktie verbilligte sich um 18,5% auf 8,40 Euro. Sie fiel zeitweise auf ein Rekordtief von 7,88 Euro. Der Laborspezialist hat seine Ziele für das laufende Jahr wegen einer geringeren Nachfrage und wegen niedrigerer Preise seiner Coronatests reduziert. Auf dem Höhepunkt der Corona-Pandemie hatte die Aktie mit in der Spitze rund 25 Euro notiert.
Nach der Veröffentlichung eines soliden Ausblicks verzeichnete die Aktie des Fernwartungsspezialisten Teamviewer einen Kurssprung von 17,7% auf 14,40 Euro. Angestrebt wird ein Umsatzwachstum im zweistelligen Prozentbereich.