Das Beste aus zwei Welten
Das Beste aus zwei Welten
Wandelanleihen mit guten Perspektiven für 2025 – Aktienmärkte geben Takt vor
Mit Wandelanleihen fahren Anleger gut: Sie partizipieren an Aktienkursanstiegen und profitieren von der Sicherheit eines Bond – das Beste aus zwei Welten. Auch für dieses Jahr sind die Perspektiven gut, so Bantleon.
kjo Frankfurt
Der Wandelanleihemarkt wird sich 2025 neuen Herausforderungen stellen müssen. „Denn in den nächsten zwei Jahren wird etwa ein Drittel des ausstehenden Volumens fällig. Darunter befinden sich auch einige unprofitable Unternehmen, die 2020/2021 die Gunst der Stunde genutzt haben, um von günstigen Konditionen am Wandelanleihemarkt zu profitieren“, sagt Oliver Gasser, CEO und Leiter Portfolio Management bei Bantleon Convertible Experts, der Börsen-Zeitung. Der Neuemissionsmarkt funktioniere aber einwandfrei. „Gewinne könnten durch die Umwandlung laufend realisiert werden, schwache Börsentitel würden via Fälligkeit aus dem Universum herausfallen, und so können aktive Manager in neue spannende Anlagethemen und Wachstumstitel zu aktuellen Marktkonditionen reinvestieren“, führt Gasser aus. Trotz des kurzfristigen Trump-Booms seien die Aktienbewertungen von US-Nebenwerten angemessen und das mittlere KGV der Wandelanleihenemittenten liege immer noch deutlich unter den breiten Aktienindizes – insbesondere gegenüber dem technologiegetriebenen Mega-Cap-Nasdaq. Aufgrund der robusten Performance und des aktiven Primärmarktes würden Aktien- und Bondinvestoren Wandelanleihen wieder als attraktive Alternative zu klassischen Anleihe- und Aktienstrategien betrachten.
Für die Wertentwicklung geben laut Gasser die globalen Aktienmärkte den Takt vor, die sich 2025 moderat positiv entwickeln sollten. Eine potenzielle Erholung der Nebenwerte wie auch ein attraktiver Primärmarkt werden Wandelanleihen seiner Ansicht nach weiter Auftrieb geben. „Die Ausgangslage für Wandelanleihen ist auch deshalb sehr günstig, weil die Risikoprämien höher sind als für High-Yield-Anleihen – trotz in der Vergangenheit deutlich tieferer Ausfallraten. Wir erwarten in unserem Basisszenario die langfristige Durchschnittsperformance von 6% bis 7% für die gesamte Anlageklasse und 5% für Investment-Grade-Wandelanleihen“, sagt Gasser.
Zwischen Aktie und Bond
Die Perspektiven für Wandelanleihen seien auch deshalb besonders günstig, weil sich die Instrumente in der Vergangenheit nach Zinserhöhungszyklen sehr gut entwickelt haben. Bereits in den ersten sechs Monaten nach Zinserhöhungszyklen – so 1995, 2000, 2006 und 2018/2019 – hätten Wandelanleihen eine Gesamtrendite erzielt, die zwischen derjenigen von Aktien und konventionellen Anleihen gewesen sei. Wenn man den Beobachtungszeitraum auf 24 Monate erweitere, seien die Ergebnisse – je nach Wandelanleihesegment – ähnlich gut bzw. sogar deutlich besser. „Insbesondere globale Wandelanleihen, aber auch das Subsegment mit globalem Fokus, übertreffen globale Aktien und konventionelle Bonds im Schnitt deutlich. Natürlich ist ein wesentlicher Teil dieser relativen Outperformance dem Jahr 2020 zuzurechnen, das in jeder Hinsicht außergewöhnlich stark ausfiel.
Während das Renditepotenzial konventioneller Anleihestrategien aufgrund des allgemein niedrigen Zinsniveaus derzeit begrenzt sei, würden Wandelanleihen zusätzlich von steigenden Aktien profitieren. „Als performancestark haben Wandelanleihen sich auch bei außergewöhnlichen Marktkorrekturen und in den anschließenden Erholungsphasen erwiesen, wie der Zeitraum von Ende 1997 bis Ende 2024 zeigt“, sagt Gasser. In dieser Periode hätten Wandelanleihen mit einer annualisierten Rendite von 7% die Renditen konventioneller Unternehmensanleihen (3,6% p.a.) deutlich übertroffen und die Rendite globaler Aktien gemessen am MSCI World (7,3%) nahezu erreicht, wobei ihre Volatilität wesentlich geringer gewesen sei. Und das erste Pandemiejahr 2020 hätten Wandelanleihen trotz eines Einbruchs im März im Plus abgeschlossen.
Die langfristige Ausfallrate von Wandelanleihen betrage etwa ein Drittel der Ausfallrate von High-Yield-Unternehmensanleihen (USA, 2003 bis 2024), obwohl das globale Wandelanleiheuniversum zu 21% aus High-Yield-Anleihen und nur zu etwa einem Drittel aus Investment-Grade-Anleihen bestehe; für 52% gebe es kein Rating.