Dax arbeitet sich zum Wochenschluss weiter nach oben
Der Dax ist zum Wochenschluss etwas fester in den Handel gestartet. Der deutsche Leitindex rückte um 0,3 % auf 18.567 Zähler vor. Die Anleger warteten gespannt auf den Zinsentscheid der US-Notenbank Fed nächsten Mittwoch. Die Finanzmärkte gehen fest von einer Zinswende aus - unklar ist allerdings wie groß der Zinsschritt nach unten ausfallen wird. Der ehemalige Präsident der New Yorker Federal Reserve, Bill Dudley, sagte zuletzt, es gebe triftige Argumente für eine Senkung um 50 Basispunkte. Aus Sicht der Commerzbank ist dies allerdings wenig wahrscheinlich. „Kommende Woche wird es für die Fed in erster Linie darauf ankommen, den Zinssenkungsprozess einzuleiten. Dazu reicht ein Schritt von 25 Basispunkten aus, mit dem wir auch rechnen“, hieß es in einem Kommentar.
Zu den größten Gewinnern im Dax zählten die Aktien von Fresenius, die 3,7 % zulegten. Die Analysten von JP Morgan haben die Titel auf „Overweight“ von „Neutral“ gesetzt. Auf der Verliererseite fanden sich unter anderem die Aktien der Commerzbank mit einem Abschlag von 0,8 % wieder. Übernahmefantasien hatten die Titel an den vergangenen beiden Tagen gut 19 % nach oben getrieben. Die italienische Großbank Unicredit warb nach ihrem Einstieg beim deutschen Konkurrenten für ein Zusammengehen der beiden Institute.
Deutsche Anleihen: Kursgewinne zum Handelsbeginn
Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben am Freitag zugelegt. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future stieg am Morgen um 0,18 % auf 134,96 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel auf 2,13 %.
Die Experten der Dekabank verweisen auf einen Bericht des Wall Street Journal (WSJ) zur Geldpolitik der US-Notenbank. Die gut in der Fed vernetzte Wirtschaftszeitung hatte am Vorabend Spekulationen über eine größere Zinssenkung durch die US-Notenbank angeheizt. Das WSJ hatte in einem Bericht aufgezeigt, wie schwierig die Entscheidung zwischen einer Zinssenkung um 0,25 oder 0,50 Prozentpunkten sei. Laut Dekabank würden die Märkte jetzt wieder eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung von 0,50 Punkten einpreisen. Dies stützte die Anleihekurse. Die Fed entscheidet an diesem Mittwoch über ihre Zinsen.
Am Donnerstag waren die Anleihekurse noch unter Druck geraten. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte wie erwartet die Leitzinsen um 0,25 Punkte reduziert. Notenbankchefin Christine Lagarde hatte die Datenabhängigkeit künftiger Entscheidungen betont. „Scheinbar waren einige Anleger auf eine Oktober-Zinssenkung positioniert, und die Renditen legten klar zu“, schreibt die Dekabank. Insgesamt sei es aber „unspektakulär“ gewesen.
In der Eurozone stehen am Vormittag Zahlen zur Industrieproduktion im Juli an. In den USA wird am Nachmittag das Konsumklima der Universität von Michigan für September veröffentlicht. Hier dürften die Inflationserwartungen der Verbraucher besonders beachtet werden.
Yen-Stärke belastet japanische Aktien
Die asiatischen Aktienmärkte haben am Freitag wenig verändert tendiert. Dabei schälte sich keine einheitliche Tendenz heraus. Auf Wochensicht lagen die Märkte der Region Asien-Pazifik unterdessen geringfügig im Plus.
In Japan sanken die Kurse nach den starken Gewinnen am Vortag. Die Marktstrategen der Deutschen Bank begründeten dies mit dem Anstieg des Yen, der auf bestem Weg zu den höchsten Ständen zum Dollar seit Juli 2023 sei. Dies belastet die exportorientierte Wirtschaft des Landes. Der Leitindex Nikkei 225 schloss 0,68 % tiefer mit 36.581,76 Punkten.
An den übrigen größeren Börsen in Asien waren die Veränderungen geringer. Die Marktstrategen der Deutschen Bank verwiesen auf wachsende Unsicherheit in Hinblick auf die nächste Zinsentscheidung der US-Notenbank. Habe zuvor eine Senkung um 0,25 Prozentpunkte als wahrscheinlichste Variante gegolten, so hätten Medienberichte nun die Erwartung von 0,50 Punkten geschürt. Dies schaffe Unsicherheit, wie sich die US-Währungshüter tatsächlich entscheiden werden.
Der australische Leitindex S&P/ASX 200 gewann 0,3 % auf 8.099,90 Punkte, auch südkoreanische und taiwanesische Aktien lagen leicht im Plus. Uneinheitlich war dagegen das Bild in China. Während es mit dem Hang Seng der chinesischen Sonderverwaltungsregion Hongkong nach den Vortagesgewinnen zuletzt um weitere 0,7 % auf 17.361,76 Punkte bergauf ging, sank der CSI-300-Index, der die wichtigsten chinesischen Festlandsaktien enthält, um 0,41 % auf 3.159,50 Punkte.