Märkte am MittagLuxusgüteraktien zeigen Schwäche

Dax-Erholung vorerst beendet

Nach der starken Performance vom Vortag zeigt sich der Dax am Donnerstag deutlich schwächer. Die von neuen Trump-Äußerungen angetriebene Erholungsrally ist damit schon wieder vorbei. Unter Druck gerieten Aktien aus dem Luxusgütersektor.

Dax-Erholung vorerst beendet

Der Dax zeigt sich am Donnerstag schwächer. Der deutsche Leitindex büßte zum Mittag 0,6% auf 21.841 Punkte ein. Der Euro Stoxx 50 sackte um 0,6% auf 5.070 Zähler ab. Damit gibt es einen leichten Rückschlag durch Gewinnmitnahmen, nachdem es am Vortag eine kräftige Rally gab, als US-Präsident Donald Trump im Handelskrieg mit China ein Nachgeben angedeutet hatte. Trump hatte erkennen lassen, die extrem hohen Strafzölle gegen China zu reduzieren, die die amerikanische Volkswirtschaft stark belasten. Zudem hatte Trump angemerkt, er wolle den US-Notenbankpräsidenten Jerome Powell, den er zuvor scharf angegriffen und als „Loser“ bezeichnet hatte, nicht entlassen.

Erleichterung am US-Aktenmarkt

Daraufhin hatte am späten Vorabend der US-Benchmark-Index S&P 500 um 1,7% fester geschlossen und der technologielastige Nasdaq Composite sogar um 2,5%. Über Nacht waren die Reaktionen in Asien schwach ausgefallen. So klettert der Nikkei 225 aus Tokio um 0,5% auf 35.039 Yen. Der Hang Seng aus Hongkong büßte 0,7% auf 21.910 Punkte nach. Der chinesische Blue-Chip-Index CSI 300 gab minimal um 0,1% auf 3.785 Zähler nach. Der MSCI Asia ex Japan als breitester Index der Region ermäßigte sich um 0,7%.

Adidas fest

Im Dax legten die Aktien der stark von China und von Exporten in die USA abhängigen Adidas um 1,9% auf 214,20 Euro zu. RWE befestigten sich um 1,8% auf 34,18 Euro. In der zweiten Reihe gaben Vossloh um 4,6% auf 63,90 Euro nach. Der Verkehrstechnikkonzern ist mit einem Umsatzrückgang ins neue Jahr gestartet. Erklärt wurde dies vom Unternehmen mit verzögerten Auslieferungen nach China.

Zu den Verlierern gehörten die Aktien aus dem Luxusgütersektor. So verbilligten sich Kering um 5,2% auf 165,74 Euro. Der Konzern legte Zahlen für das erste Quartal vor, die enttäuschten. In den ersten drei Monaten gab der Umsatz um 14% auf 3,9 Mrd. Euro nach. Kering macht die Krise bei seiner Kernmerke Gucci zu schaffen. Die Analysten der Deutschen Bank sprachen von Unsicherheit mit Blick auf die weitere Entwicklung des Konzerns.

EssilorLuxottica gaben um 2,6% auf 250,70 Euro nach. Trotz Umsatzsteigerung im ersten Quartal sprachen die Analysten der schweizerischen UBS von einem durchwachsenen Zahlenwerk. Mit Blick auf eine Abschwächung des Geschäfts in Nordamerika, dem Zollstreit und währungsbedingten Belastungen haben die Experten der Bank ihr Kursziel gesenkt. Unter Druck standen Rheinmetall, die sich um 1,3% auf 1.365,50 Euro ermäßigten. Marktteilnehmer reagierten auf Hinweise auf ein baldiges Ende des Ukraine-Kriegs.

Dollar schwächer

Am Devisenmarkt gab der Dollar leicht nach, nachdem er am Vortag nach den Ankündigungen von Trump deutlich zugelegt hatte. Der Dollar-Index, der die Entwicklung der US-Devise gegenüber den Währungen der sechs wichtigsten Handelspartner misst, gab um 0,5% nach. Der Euro kletterte um 0,6% auf 1,1374 Dollar. Die japanische Währung zog um 0,6% auf 142,61 Yen je Dollar an.

Gold holt wieder auf

Gold verteuerte sich in London um 1,3% auf 3.331,20 Dollar je Feinunze. Der Preis der Edelmetalls hält sich damit aber unterhalb seines Allzeithochs vom 17. April von 3.357,40 Dollar. Am Vortag war der Goldpreis unter Druck geraten.

Ölpreis steigt wieder

Der Preis der wichtigsten Ölsorte Brent Crude zog um 0,4% auf 66,38 Dollar je Barrel an. Am Vortag hatte sich der Energieträger deutlich um rund 2% verbilligt. Am Markt war auf die Trump-Äußerungen verwiesen worden sowie auf die laufenden, recht erfolgversprechenden Verhandlungen zwischen den USA und dem Iran über das iranische Atomprogramm. Bei einem erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen könnten die US-Sanktionen gegen iranische Ölexporte aufgehoben werden, wird am Markt spekuliert. Zudem gibt es die Erwartungen, dass das Kartell Opec plus seine Ölförderung weiter anhebt.