Dax springt dank Fed erstmals über 19.000 Punkte
Dax springt dank Fed erstmals über 19.000 Punkte
Großer Zinsschritt beflügelt globale Aktienmärkte – Gold markiert Allzeithoch
ku Frankfurt
Der europäische Aktienmarkt hat sehr positiv auf den großen Zinsschritt der amerikanischen Notenbank Federal Reserve am Vorabend reagiert. Der deutsche Leitindex kletterte erstmals in seiner Geschichte über die Marke von 19.000 Punkten. In der Spitze erreichte er 19.044,96 Zähler. Später schloss er mit einem Plus von 1,5% bei 19.000 Punkten. Der Euro Stoxx 50 verbesserte sich sogar um 2,2% auf 4.940 Punkte.
Der Offenmarktausschuss der US-Notenbank hat am Vorabend den Leitzins, also die Zielgröße für die Fed Funds Rate, gleich um 50 Basispunkte (BP) auf 4,75 bis 5% gesenkt. Analyst Tobias Basse von der Nord/LB kommentierte, die US-Notenbanker hätten mit dem großen Zinsschritt mehr auf die Finanzmärkte als auf die große Mehrheit der US-Ökonomen gehört. Er geht davon aus, dass der US-Leitzins bis zum Jahresende um weitere 50 BP gesenkt wird.
Der amerikanische Aktienmarkt hatte am Mittwochabend zunächst verhalten auf die Zinsentscheidung reagiert, der S&P 500 schloss mit einem kleinen Minus von 0,3%. Allerdings hatte der Traditionsindex Dow Jones Industrial Average zuvor ein Allzeithoch erreicht. Am Donnerstag im frühen Handel zeigten sich die großen US-Aktienindizes aber dann sehr fest. Der S&P 500 kletterte um 1,7%, der technologielastige Nasdaq Composite sogar um 2,8%. Auch einige andere europäische Aktienindizes legten zu. So kletterte der französische CAC 40 um 2,2%.
Größter Gewinner am deutschen Aktienmarkt war am Donnerstag Deutsche Wohnen. Der Aktienkurs sprang um 17,9% auf 26,65 Euro. In der Spitze erreichte er ein Niveau von 28,20 Euro. Die Muttergesellschaft Vonovia will Deutsche Wohnen enger an sich binden mittels eines Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags. Daher könnte es zu einem Abfindungsangebot an die freien Aktionäre kommen.
Am Devisenmarkt zeigte sich der Greenback zunächst deutlich schwächer. Gemessen am Dollar-Index, der die Entwicklung der US-Devise gegenüber den Währungen der sechs wichtigsten Handelspartner misst, ergab sich gegenüber Vortag zeitweise ein Minus von 0,5%. Der Euro befestigte sich zeitweise um 0,5% auf 1,1178 Dollar, später kam er noch auf ein Plus von 0,2% bei 1,1144 Dollar. Das britische Pfund verzeichnete einen kräftigen Anstieg von 0,5% auf 1,3277 Dollar. Die japanische Währung büßte jedoch 0,4% auf 142,88 Yen je Dollar ein. Der Goldpreis markierte ein Rekordhoch von 2.599,92 Dollar je Feinunze. Am Donnerstag wurde das Edelmetall dann zu 2.586,26 Dollar gehandelt, was aber immer noch einen Anstieg von 1,1% darstellte. Gold profitiert von der Aussicht auf weitere Zinssenkungen.
Mit einem rückläufigen Zinsniveau sinken die Opportunitätskosten der Haltung des nicht verzinslichen Edelmetalls. Rohöl der Sorte Brent Crude verteuerte sich wegen des schwachen Dollar kräftig um 1,8% auf 75,03 Dollar je Barrel. Am Markt hieß, es werde derzeit der zuletzt übertriebene Preisrückgang wieder korrigiert.
Nebenstehender Kommentar Berichte Seiten 4 und 7