Dax nimmt nun auch die Marke von 22.100 Punkten
Der Dax hat am Mittwoch seine enorme Rekordfahrt fortgesetzt und ist erstmals über die Marke von 22.100 Punkten geklettert. In der Spitze erreichte er 22.128 Punkte. Zum Mittag verzeichnete er dann mit 22082 Zählern ein Plus von 0,2%. Der Euro Stoxx 50 kletterte bis auf 5.414 Punkte. Er steht nun unmittelbar davor, sein Rekordhoch aus dem Jahr 2000 von knapp unter 5.500 Punkten zu erreichen.
Weit aus dem Fenster gelehnt
Seit Jahresanfang hat sich der Dax sehr weit aus dem Fenster gelehnt mit einem Anstieg von bereits rund 11%. Damit lässt er den amerikanischen Benchmark-Index Standard & Poor's 500 (S&P 500), der auf einen Anstieg von 3% kommt, weit hinter sich, ebenso wie den technologielastigen Nasdaq Composite mit nur knapp 2%. Nach Einschätzung von Händlern strömen derzeit wegen der guten Performance auch viele Mittel kurzfristig ausgerichteten spekulativer Adressen in den Dax, so dass sich die Gefahr von Gewinnmitnahmen und damit eines Rückschlag erhöht. Bemerkenswert ist auch, dass der Anstieg vor dem Hintergrund zunehmender internationaler handelspolitischer Auseinandersetzungen stattfindet, die durch die Amtsübernahme von Donald Trump als US-Präsident deutlich verschärft wurden. Dies ist insofern von großer Bedeutung, als dass die Dax-Werte einen großen Teil ihrer Erlöse international erzielen.
Deutsche Börse gesucht
Nach der Vorlage von Quartalszahlen erreichte der Aktienkurs der Deutschen Börse mit 246,30 Euro sein bisher höchstes Niveau. Zum Mittag notierte die Aktie dann zu 244,90 Euro, was einem Anstieg von 1,3% entspricht. Die Analysten von Warburg sprachen von unerwartet starken Quartalszahlen. Der Nettoumsatz im Wertpapiergeschäft sei stärker gestiegen als zuvor vermutet. Der Börsenbetreiber teilte auch mit, dass die Dividende um 20 Cent auf 4 Euro je Aktie angehoben werden soll. Zudem soll es ein Aktienrückkaufprogramm von bis zu 500 Mill. Euro geben, das damit größer ausfällt als von vielen Analysten antizipiert.
Euro fängt sich
Am Devisenmarkt zeigt sich der Greenback gemessen an der Entwicklung des Dollar-Index unverändert. Dieser Index gibt die Veränderung der Kurse der US-Devise gegenüber den Währungen der sechs wichtigsten Handelspartner an. Der Euro legte minimal um 0,1% auf 1,0374 Dollar zu. Er hat sich damit vorerst auf einem Niveau knapp unterhalb von 1,04 Dollar gefangen und seinen Weg zur Parität mit dem Dollar zunächst nicht fortgesetzt. Viele Analysten glauben allerdings nach wie vor daran, dass die Schwäche der Gemeinschaftswährung anhalten wird.
Die japanische Währung gab allerdings deutlich um 0,7% auf 153,56 Yen je Dollar nach. Sie fiel damit unter ihre 200-Tage-Durchschnittslinie, was als ein charttechnisches Verkaufssignal gilt. Allerdings waren die Umsätze am Devisenmarkt vor der Veröffentlichung von US-Inflationsdaten niedrig.
Goldpreis entfernt sich vom Rekord
Der Goldpreis gab am Mittwoch leicht nach. Er ermäßigte sich um 0,5% auf 2.882.19 Dollar je Feinunze. Marktteilnehmer sprachen von Gewinnmitnahmen, nachdem der Goldpreis am Dienstag mit 2.942,70 Dollar ein Rekordhoch erreicht hatte. Der jüngste Anstieg wird von Marktteilnehmern unter anderem auf die weltweite Verunsicherung wegen einer aggressiv auftretenden neuen US-Regierung zurückgeführt. Zum Rückgang hieß es, dieser sei auch darin begründet, dass Fed-Chairman Jerome Powell bei seinem ersten Auftritt vor dem Kongress seit dem Regierungswechsel auf die Robustheit der Konjunktur in den USA hingewiesen hat und deutlich machte, dass es die US-Notenbank mit Zinssenkungen nicht eilig hat.
Der Preis der wichtigsten Rohölsorte gab spürbar um 1,2% auf 76,05 Dollar je Barrel nach. Am Markt wurde auf die Hinweise von Fed-Chairman Powell verwiesen sowie darauf, dass die US-Lagerbestände an Rohöl zuletzt deutlich gestiegen sind.
Verschnaufpause am Gasmarkt
Am europäischen Markt für Erdgas hat es am Mittwoch eine Verschnaufpause gegeben. Der Monatskontrakt am virtuellen niederländischen Übergabepunkt Title Transfer Facility (TTF) ermäßigte sich um 2,8% auf 56 Euro je Megawattstunde. Am Dienstag war er bis auf fast 58 Euro geklettert, was einem Anstieg seit Dezember von fast 50% entspricht. Die Europäische Union plant wegen des starken Preisanstiegs ein Maßnahmenpaket, das am 26. Februar vorgestellt werden soll. Europäische Energiehändler forderten die EU-Kommission am Mittwoch auf, dabei auf die Einführung von Preisobergrenzen zu verzichten. Aus Berlin verlautete, dass an staatliche Zuschüsse zur Wiederbefüllung der inzwischen relativ starḱ geleerten Gasspeicher gedacht wird.