Den ersten Handelstag des neuen Jahres hat der deutsche Leitindex mit Gewinnen abgeschlossen. Nachdem dem Börsenbarometer bereits kurz nach Handelsbeginn der Sprung über die runde Marke von 20.000 Zählern gelungen war, drehte der Dax bei einem dünnen Handelsgeschehen anschließend ins Minus, bevor ihm am Nachmittag eine erneute Kehrtwende gelang. Zum Handelsschluss notierte der Leitindex 0,6% im Plus bei 20.025 Punkten. Das Allzeithoch von Mitte Dezember bei 20.523 Zählern rückt damit wieder ein kleines Stückchen näher.

Mit den moderaten Gewinnen folgte der deutsche Leitindex den schlechten Vorgaben aus China nicht. Dort hat das neue Börsenjahr wegen schwacher Einkaufsmanagerindizes enttäuschend begonnen. Der Hang Seng Index gab mit über 2% deutlich nach.

Bei den Einzeltiteln gehörten erneut Auto-Aktien zu den schwächsten Werten. Nach einem schon äußerst schwierigen 2024 zeichnet sich auch für das neue Jahr keine Besserung ab. Unter den größten Verlierern im Dax firmierten mit Mercedes-Benz und den Volkswagen-Vorzügen zwei Branchen-Titel, die jeweils knapp 2% an Verlusten hinnehmen mussten. Gerade die Autobauer reagieren sehr sensibel auf enttäuschende Konjunkturdaten aus dem wichtigen chinesischen Absatzmarkt. Hinzu kommt noch die Sorge vor dort weiter wachsender Konkurrenz, nachdem chinesische E-Autobauer wie BYD Absatzzahlen bekannt gegeben und Steigerungen gemeldet hatten.

Gefragt waren am Donnerstag dagegen Aktien aus dem Energiebereich und hier vor allem solche mit einem Fokus auf Erneuerbare Energien. RWE gehörte zu den stärksten Werten im Dax, Nordex war einer der größten Gewinner im MDax. Rückenwind gaben hier starke Auftragseingangs-Zahlen des Windkraft-Konkurrenten Vestas. Daneben zog die 2024 sehr schwache Aktie von SMA Solar im SDax um über 10% an.

Größter Gewinner im MDax waren die Papiere von Hellofresh, die über 7% zulegen konnten. Damit festigte die Aktie des Kochboxen-Lieferanten ihren Aufwärtstrend. Laut Börsenbrief-Autor Hans Bernecker könnte es den Kurs weiter antreiben, dass das Unternehmen mit neuen Schnellmahlzeiten in die Domäne der Fast-Food- und Tiefkühlanbieter vorstoßen wolle.

Ebenfalls auf der Gewinnerseite waren im SDax Mutares, die mit einer weiteren Übernahme aufwarten konnten. Die Beteiligungsgesellschaft knüpfte mit dem Kauf des spanischen Industriedienstleisters Nervión an eine Serie von Transaktionen an. Die Aktie zog über 11% an.

Für Verstimmung sorgte dagegen einen Personalrochade bei 1&1. Finanzvorstand Markus Huhn schied zum Jahresende 2024 auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand aus. Auf ihn folgt Sascha D'Avis, bisher Finanzvorstand der 1&1 Telecommunication SE und Finanzchef der 1&1 Mobilfunk GmbH. Anleger quittierten diese Nachricht mit einem Abschlag von über 5%.

An den Rohstoffmärkten setzten Anleger trotz der enttäuschenden Konjunkturdaten auf eine Wiederbelebung der chinesischen Wirtschaft durch neue stützende Maßnahmen in den kommenden Monaten. Das Industriemetall Kupfer verteuerte sich am ersten Handelstag des neuen Jahres um bis zu 1,2% auf 8.871 Dollar je Tonne.