Dax rutscht ins Minus
wrü Frankfurt
Nach dem Kursrutsch vom Vortag ist die Stimmung an den europäischen Aktienmärkten fragil geblieben. Die deutliche Zinswende in den USA und die ebenfalls bevorstehende Zinswende im Euroraum seien massive Belastungsfaktoren für Aktien. Nicht zuletzt sorge der Krieg in der Ukraine über steigende Energie- und Nahrungsmittelpreise für zusätzlichen Inflationsdruck. Hinzu kämen gestörte Lieferketten, sowohl durch den Krieg als auch durch Corona. Der Dax konnte sich in diesem Umfeld zwar zunächst leicht verbessern, fiel dann aber zurück und schloss 0,5% leichter auf 14078 Punkten. Der Euro Stoxx 50 gab 0,6% auf 3802 Zähler ab.
Angesichts der hohen Inflation und der sich immer stärker manifestierenden Zinswende sowie drohender negativer Gewinnrevisionen bei Unternehmen seien weitere Kursverluste am Aktienmarkt durchaus zu erwarten, merkten Marktteilnehmer an. „Dax und Dow: Der Verstand wird eingeschaltet“, schreiben die technischen Analysten von Indexradar. Ihrer Ansicht nach dürfte als Nächstes ein Test im Haltebereich des Dax um 13900/14000 Punkte auf dem Programm stehen. Auch Notierungen um Dax 13500 dürften, so Indexradar, kaum mehr dauerhaft vermeidbar sein.
Nach dem Kurseinbruch vom Vortag erholten sich Deutsche Post um 1,9% auf 40,21 Euro. In einer Meldung zum Aktienrückkaufprogramm gab der Konzern bekannt, ab 8. April mit dem Rückkauf von bis zu 50 Millionen Aktien zum Gesamtkaufpreis von bis zu 2 Mrd. Euro zu starten.
Hingegen büßten Delivery Hero 5,2% auf 42,62 Euro ein, MTU Aero Engines 3,4% auf 188,20 Euro und Vonovia 2,5% auf 40,69 Euro. Im MDax gewannen Gerresheimer nach einem positiven ersten Quartal sowie einer Anhebung der Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr 5,4% auf 71,20 Euro. Gerresheimer prognostiziert jetzt ein bereinigtes Wachstum des Gewinns je Aktie mit einem hohen einstelligen Prozentsatz. Beim organischen Umsatzwachstum wird gar ein zweistelliger Prozentsatz erwartet.
Verbio empfohlen
Auch Autozulieferer Hella legte Zahlen vor, worauf die Aktie 2,1% auf 58,95 Euro gewann. Der Biokraftstoffhersteller Verbio profitierte von einer Analystenempfehlung durch Hauck & Aufhäuser und gewann 5,6% auf 68,35 Euro. Shop Apotheke waren weiter im Aufwind und legten um 3% auf 85,14 Euro zu.