Dax setzt Erholungsrally fort
Märkte am Morgen
Dax setzt Erholungsrally fort
Die Erholungsrally im Dax hat sich am Montagmorgen mit gebremstem Schaum fortgesetzt. Der Leitindex knüpfte an seinen starken Lauf der vergangenen zwei Handelswochen an und legte kurz nach dem Börsenauftakt um 0,4% auf 22.338 Punkte zu. Das Tageshoch vom Freitag bei 22.318 Punkten wurde damit überwunden und so steigt die Hoffnung, dass es dem deutschen Börsenbarometer nun gelingt, sich dauerhaft über der 50-Tage-Durchschnittslinie festzusetzen. Diese Linie verläuft derzeit bei 22.215 Punkten und signalisiert charttechnisch interessierten Anlegern den mittelfristigen Trend. Der MDax stieg um 0,2% auf 28.337 Zähler. Für den Euro Stoxx 50 ging es um 0,4% auf 5.175 Punkte nach oben.
Die Hoffnung auf ein Handelsabkommen zwischen den USA und China sorgt auch zum Wochenstart für Kursgewinne. Reuters hatte vergangene Woche berichtet, die US-Regierung prüfe eine Absenkung der Zölle auf chinesische Güter. Berichten zufolge erwägt auch die chinesische Regierung die Aussetzung der Gegenzölle auf ausgewählte US-Waren.
Dax hat Verluste wettgemacht
Nach den wegen des von den USA losgetretenen Zollkonflikts heftigen Turbulenzen in diesem Monat, die dem Dax zwischenzeitlich einen Verlust von fast 17% eingebrockt hatten, liegt der Index inzwischen wieder leicht im Plus. Vom Monatstief bei 18.489 Punkten erholte er sich um mehr als 20%. Zum Rekordhoch von 23.746 Punkten fehlen dem deutschen Leitindex derzeit knapp 7%.
Die große Frage laute nun, wie weit die aktuelle Rally laufen könne, konstatierte Portfoliomanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Für den Dax sei die Frage entscheidend, ob weitere Käufer in den Markt kommen, die an ein schnelles Erreichen der bisherigen Rekordhochs glaubten. Dabei lässt er Vorsicht für den weiteren Verlauf anklingen, denn statistisch gesehen, sei der April seit langem der beste Dax-Monat im gesamten Jahr.
Chancen für Europa stehen gut
Anlagestratege Mislav Matejka von der Bank J.P. Morgan sieht das Risiko-Chance-Verhältnis der internationalen Aktienmärkte im Vergleich zu den USA derweil als zunehmend attraktiver an. Helle sich die Nachrichtenlage rund um die Zölle weiter auf, sollten sie stärker profitieren als die Wall Street - und im Falle dominierender Rezessionssorgen weniger leiden als üblich.
Im Fokus bei den Unternehmen stand am Montag unter anderem Traton mit einem Kursplus von 4,5%. Die Volkswagen-Nutzfahrzeugtochter hält trotz eines Gewinneinbruchs zu Jahresbeginn an ihren Zielen für 2025 fest.
Airbus gefragt
Gefragt waren auch die Aktien von Airbus, die um 2% zulegten. Der europäische Flugzeugbauer habe eine Vereinbarung zur Übernahme von einigen Vermögenswerten des US-Zulieferers Spirit AeroSystems abgeschlossen, teilten beide Unternehmen mit.
Unter Druck standen dagegen die Aktien von Merck KGaA, die knapp 1% nachgaben. Der Darmstädter Pharma- und Technologiekonzern übernimmt für rund 3 Mrd. Euro den US-Krebsspezialisten SpringWorks Therapeutics.