Vor der Veröffentlichung der US-Verbraucherpreise haben sich die europäischen Aktienmärkte zunächst weiterhin fest präsentiert. Dabei kletterte der Dax über die Marke von 15000 Punkten bis auf ein Hoch von 15095 Zählern. Nach Veröffentlichung der Inflationsdaten am Nachmittag kam es dann zunächst zu Gewinnmitnahmen. Danach befestigten sich die Aktienmärkte aber wieder.

Denn die US-Verbraucherpreise haben sich im Dezember wie von den Analysten erwartet entwickelt, allerdings gab es auch keine von manchen Marktteilnehmern erhoffte positive Überraschung. Immerhin hat sich der Anstieg der US-Inflationsrate im Dezember auf 6,5% gegenüber Vorjahr ermäßigt, im Vergleich zu 7,1% im November. Dies ist der sechste Rückgang der US-Teuerungsrate in Folge. Auch die aussagekräftigere Kernrate ermäßigte sich im Dezember wie erwartet auf 5,7% nach 6,0% im Vormonat. „Die Inflationsraten werden in den kommenden Monaten weiter einen fallenden Trend aufweisen“, erklärt Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank. „Es wird zunächst relativ zügig in den Bereich der 4% gehen.“ Auf der nächsten Zinssitzung werde die Fed für einen Zinsschritt von nur noch 25 Basispunkten votieren. Auf der darauf folgenden Sitzung würden es nochmals 25 Basispunkte sein. „An der dritten Sitzung Anfang Mai wird die Fed dann von weiteren Zinserhöhungen absehen“, prognostiziert Gitzel. Dies markiere das Ende des geldpolitischen Straffungszyklus.

Im frühen Geschäft präsentierten sich die US-Aktienmärkte denn auch freundlich. Der Dax konnte sich wieder befestigen und schloss 0,7% verbessert auf 15058 Punkten. Der MDax gewann 1,1% auf 28076 Zähler, während der Euro Stoxx 0,7% auf 4127 Punkte gewann.

Sollte es dem Dax gelingen, die Marke von 15000 zu verteidigen, wäre dies aus technischer Sicht ein gutes Zeichen, merkten Marktteilnehmer an.

Erneut waren am Donnerstag einige der Verlierertitel des Vorjahres, die unter dem deutlichen Zinsanstieg gelitten hatten, gefragt. So rückte die Aktie des Onlinehändlers Zalando um 3,3% auf 41,90 Euro vor. Continental gewannen 2% auf 66,70 Euro, während RWE um 3,7% auf 41,91 Euro zulegten. Bei den Immobilienaktien verbesserten sich TAG Immobilien weiter um 5,5% auf 8,47 Euro. Vonovia gewannen 0,9% auf 27,10 Euro.

Bei den Nebenwerten profitierten Shop Apotheke Europe von einer Kaufempfehlung durch Hauck & Aufhäuser, wobei die Analysten des Instituts ihr Kursziel von 60 auf 100 Euro anhoben. Die Aktie der Shop Apotheke legte daraufhin um 10,5% auf 63,98 Euro zu. PVA Tepla kletterten nach einer Kaufempfehlung von Berenberg um 7,6% auf 23,24 Euro. Hellofresh gewannen 5,5% auf 26,83 Euro.

Hingegen empfahl J.P. Morgan Anlegern beim Staplerbauer Kion nach den zuletzt deutlichen Kursgewinnen Kasse zu machen. Daraufhin verlor der Titel 2,2% auf 34 Euro.