Nach einer Reihe von Konjunkturdaten hat der Dax seinen Aufwärtstrend zum Wochenschluss vorsichtig fortgesetzt. Der deutsche Leitindex stieg am Freitag auf bis zu 18.970,71 Punkte und übertraf damit seine Bestmarke von 18.936,04 Zählern, die er am Donnerstag erreicht hatte. Der Dax beendete den Handel am Freitag mit 18.907 Punkten und damit praktisch auf dem Stand des Vortages. Der Euro Stoxx 50 Index schloss bei 4.960 Zählern (−0,1%).

Sinkende Energiepreise drückten die Inflationsrate in der Eurozone im August auf den niedrigsten Stand seit gut drei Jahren. Waren und Dienstleistungen verteuerten sich nur noch um durchschnittlich 2,2% im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einer Teuerungsrate in dieser Höhe gerechnet, nachdem sie im Juli noch 2,6% betragen hatte. Damit nähert sich der Wert der Zwei-Prozent-Marke, die die Europäische Zentralbank (EZB) anstrebt.

Analysten gehen davon aus, dass die rückläufige Inflation der EZB Spielraum für eine weitere Zinssenkung gibt. Die Energiepreise etwa fielen im zu Ende gehenden Monat um durchschnittlich 3,0% und dämpften damit die Inflation. Die Zahl der Arbeitslosen in der größten Volkswirtschaft Europas stieg indes auf den höchsten Wert seit dreieinhalb Jahren. Dies bestärkte zudem die Hoffnung der Investoren, dass die EZB im September erneut den Leitzins senkt, um die Konjunktur der Eurozone anzuschieben.

Im Fokus bei den Unternehmen stand Thyssenkrupp. Die Stahltochter des Industriekonzerns steht vor einem Scherbenhaufen: Chefaufseher Sigmar Gabriel, Vorstandschef Bernhard Osburg, drei Mitglieder des Aufsichtsrats und weitere Mitglieder des Vorstands kündigten tags zuvor ihren Rücktritt an. Hintergrund ist der anhaltende Streit um die Zukunft des kriselnden Stahlgeschäfts. Die Thyssenkrupp-Aktie beendete den Handel bei einem Stand von 3,20 Euro und lag damit 1% im Minus.