Deutsche Bank erwartet sinkende Konjunkturdynamik

Institut nennt aber Aktien als positive Überraschung

Deutsche Bank erwartet sinkende Konjunkturdynamik

dm Frankfurt – Die Aktienanalysten der Deutschen Bank erwarten zwar eine Abschwächung des Konjunktur-Momentums in der Eurozone. Seitens der Exporte und des Euro-Wechselkurses kämen kaum Impulse, und auch der Kreditimpuls zeige nur wenige Anzeichen einer Beschleunigung. Auch seitens der Geld- und Fiskalpolitik sei keine oder kaum Unterstützung zu erwarten. Dementsprechend dürfte der Eurozone-Composite-Einkaufsmanager-Index (PMI) für neue Aufträge um rund 3 Punkte vom derzeitigen Niveau (55,9) sinken. Dies würde europäische Zykliker belasten, also Banken, Investitionsgüter und den Dax insgesamt gegenüber dem Gesamtmarkt, während Versorger relativ gesehen besser abschneiden sollen. Auch rät das Institut von französischen Aktien ab, die sich nach den französischen Präsidentschaftswahlen überproportional gut entwickelt haben und einen weiteren Anstieg der Euro-PMI im Vergleich zu den globalen PMI an Neuaufträgen vorwegnehmen.Für Anleger, die mit einer robusteren Wirtschaftsentwicklung rechnen, hat die Deutsche Bank einen Aktienkorb zusammengestellt, zu dem aus Deutschland etwa Fraport, Metro, Rheinmetall oder United Internet zählen. Aus dem Automobilsektor gehören die Zulieferer Faurecia und Valeo sowie Peugeot und Renault dazu. Europäische Autoaktien hätten ihre US-Pendants weniger stark outperformt, als die positiven Konjunkturüberraschungen in der Eurozone hätten erwarten lassen. Enthalten sind auch Medienaktien wie Mediaset und RTL Group sowie Bank- und Versicherungstitel wie Intesa Sanpaolo, Axa, Unione di Banche Italiane und Mediobanca.Übergewichtet sind grundsätzlich Unternehmen, die überproportional von einer stärkeren Entwicklung der heimischen Konjunktur profitieren würden und einen Umsatzanteil von über 50 % im Heimatmarkt haben. In den letzten sechs Monaten habe diese Auswahl an Aktien den Markt um 9 % geschlagen, schreiben die Aktienstrategen der Deutschen Bank. Übergewichtet sind Aktien aus Frankreich und Italien gegenüber Großbritannien, der Schweiz und Deutschland sowie aus den einzelnen Sektoren Investitionsgüter, Autos und Versicherungen gegenüber Pharmafirmen- sowie Nahrungsmittel- und Getränkeherstellern.