EIB baut Sustainability Bonds aus
EIB baut das Segment der
Sustainability Bonds aus
Neue Ziele Empowerment von Frauen und Gender Equality
kjo Frankfurt
Die Europäische Investitionsbank (EIB) weitet das Spektrum der in Frage kommenden Projekte für Finanzierungen via Sustainable Bonds aus. Die im Großherzogtum Luxemburg beheimatete Bank der EU integriert die folgenden beiden neuen Ziele in die Verwendungserlöse: Wirtschaftliches Empowerment von Frauen und Gleichstellung der Geschlechter für alle (Gender Equality). Mit diesen neuen Zielen können die Erlöse aus den Sustainability Awareness Bonds (SAB) der EIB für die folgenden Investitionsarten verwendet werden: Unternehmerinnen und von Frauen geführte Unternehmen; von Frauen geführte kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und Midcaps; KMU und Midcaps, die hochwertige Beschäftigungsmöglichkeiten für Frauen bieten; Projekte, die in erster Linie darauf abzielen, die Gleichstellung der Geschlechter für alle voranzubringen, indem sie Produkte oder Dienstleistungen bereitstellen, die Gleichstellungslücken schließen oder die besonderen Bedürfnisse von Frauen und Mädchen erfüllen.
„Wir sind der Meinung, dass die Ausweitung der Anleihen in dieser Hinsicht ihre Attraktivität erhöhen wird und dass die Anleger an der Gleichstellung der Geschlechter und der wirtschaftlichen Stärkung der Frauen interessiert sind. Deshalb haben wir beschlossen, die SAB um diese neuen Ziele zu erweitern. Denn wir wissen, dass es nicht nur richtig ist, in diese Bereiche mit Frauenbezug zu investieren, sondern dass es auch wirtschaftlich sinnvoll ist“, sagt Nadia Calvino, Präsidentin der EIB, der Börsen-Zeitung. Mit den neuen geschlechtsspezifischen Zielen erwarte man, dass die Zuordnungen zu diesen förderfähigen sozialen Aspekten im Durchschnitt um bis zu 8% steigen werden. „Wir freuen uns sehr darauf, mehr Darlehen in diesem Bereich zu vergeben, und ebenso freuen wir uns darauf, dass andere Akteure, ermutigt durch unseren Ansatz als Referenz, mehr Mittel in diesem Bereich bereitstellen“, führt Calvino aus. Geschlechtsspezifische Anwendungsbereich sind auf dem Markt für die Verwendung von entsprechenden Anleiheerlösen nach Angaben der EIB eher selten. Es sind weniger als 2% der nachhaltigen Anleihen nach Daten der Luxemburger Börse.
Die Integration von geschlechtsspezifischen Zielen in den SAB erhöht laut EIB die Transparenz, Rechenschaftspflicht und Zuverlässigkeit und schafft einen Referenzansatz in diesem Segment. Die SAB würden eine detaillierte Berichterstattung über die Verwendung der Mittel und die erzielten Ergebnisse enthalten, die von einem Wirtschaftsprüfer mit hinreichender Sicherheit geprüft werde. Dies sei der höchste Grad an Sicherheit auf dem Markt. Die neuen Ziele werden die SAB weiter unterstützen. Es wird erwartet, dass die durchschnittlichen jährlichen Mittelzuweisungen der SAB diesbezüglich steigen werden. Seit 2018 wurden dank einer schrittweisen Ausweitung der SAB-Ziele im Einklang mit der EU-Taxonomie SAB im Umfang von mehr als 20 Mrd. Euro emittiert.
Die EIB ist der Pionier der grünen Anleihen. Der erste Green Bond der Bank der EU kam im Jahr 2007 auf den Markt. Seitdem hat das Emissionsvolumen praktisch Jahr für Jahr zugenommen und neben den grünen sind auch soziale und nachhaltige Anleihen dazugekommen. „Im vergangenen Jahr haben wir mit der Emission unserer grünen und nachhaltigen Anleihen - den Climate Awareness Bonds und den Sustainable Awareness Bonds - den Meilenstein von 100 Mrd. Euro erreicht“, sagt Calvino. Der Erfolg und die Vorreiterrolle der EIB würden auf einer sehr gründlichen und detaillierten Arbeit nach den Grundsätzen der Transparenz und Rechenschaftslegung beruhen. „Jede weitere Ausweitung von Investitionen, die durch Nachhaltigkeitsanleihen abgedeckt werden, müsste denselben strengen Weg einschlagen“, erklärt Calvino zu den Perspektiven der nachhaltigen Anleihen der EIB.
Green und Sustainable Finance hat sich in den vergangenen Jahren zum Mainstream an den Finanzmärkten entwickelt. Immer mehr Emittenten sind im Bereich der grünen, sozialen und nachhaltigen Anleihen hinzugekommen. Der Markt ist nach Daten von Environmental Data mittlerweile rund 5 Bill. Dollar schwer.