Ein Ankerinvestor wird bei Kapitalerhöhungen immer wichtiger
Finanzierungsmonitor Kapitalmarkt
Ein Ankerinvestor wird immer wichtiger
wrü Frankfurt
Die Unsicherheiten aus dem vergangenen Jahr haben sich im ersten Halbjahr 2024 fortgesetzt, stellt die Quirin Privatbank in ihrem Finanzierungsmonitor Kapitalmarkt fest. So nutzten nach Angaben des Instituts nur insgesamt 20 Unternehmen Emittenten (Bar-)Kapitalerhöhungen als Finanzierungsinstrument, was einem Rückgang von 25% im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 entspricht. „Zusammen führten diese Emittenten 21 Kapitalerhöhungen versus 33 im ersten Halbjahr 2023 durch“, stellt die Analyse fest.
Da im Gegensatz zum Vorjahr mit Tui und Siemens Energy große Kapitalmaßnahmen ausgeblieben sind, ist das Transaktionsvolumen stark zurückgegangen. So ist bei den Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 500 Mill. Euro das Transaktionsvolumen um rund 90% auf 364,3 Mill. Euro zurückgegangen, hat die Quirin Privatbank errechnet. Gleichwohl hatten deutsche KMU, also kleine und mittelgroße Unternehmen, nach den Berechnungen des Instituts einen Anstieg von rund 50% zu verzeichnen. „Dies deutet darauf hin, dass insbesondere kleine Unternehmen weiterhin Zugang zum Kapitalmarkt suchten und sich trotz volatiler Marktbedingungen nicht abschrecken ließen.“
Über 70% mit Backstop
Im ersten Halbjahr habe das Thema Transaktionssicherheit noch an Bedeutung gewonnen. So habe sich der Anteil der Backstop-Transaktionen, bei denen ein Investor die Kapitalerhöhung garantiere, auf über 70% erhöht. Im ersten Halbjahr 2023 seien es noch rund 35% der Transaktionen gewesen. „Somit wurden bereits zum Zeitpunkt der jeweiligen Ankündigung Ankerinvestoren bekannt gegeben, welche die Finanzierung absichern und Vertrauen in die Transaktion schaffen sollen“, erläutert die Quirin Privatbank.