AnlageperspektivenLangzeitprognose

Emerging Markets attraktiv

In ihrer jetzt vorgelegten Fünfjahresprognose gehen die Anlageexperten des niederländischen Assetmanagers Robeco von einem relativ vorteilhaften Umfeld für Aktien aus. Besonders die Emerging Markets finden sie auf der Aktienseite interessant. Bei Anleihen seien High-Yield-Unternehmensanleihen zu teuer.

Emerging Markets attraktiv

Emerging Markets attraktiv

Fünfjahresprognose von Robeco – High-Yield-Anleihen wenig interessant

In ihrer jetzt vorgelegten Fünfjahresprognose gehen die Anlageexperten des niederländischen Assetmanagers Robeco von einem relativ vorteilhaften Umfeld für Aktien aus. Besonders die Emerging Markets finden sie auf der Aktienseite interessant. Bei Anleihen seien High-Yield-Unternehmensanleihen zu teuer.

ku Frankfurt

Die Anlageexperten des niederländischen Assetmanagers Robeco gehen in ihrer jetzt vorgelegten Fünfjahresprognose davon aus, dass insbesondere Aktien aus den Emerging Markets attraktive Renditen abwerfen werden. Im Euro gerechnet sollen diese pro Jahr in der Zeitspanne bis 2029 gemäß dem Basis-Szenario pro Jahr 7,25% Rendite erzielen. Die Bewertungen in den Schwellenländern seien viel niedriger als in den entwickelten Märkten. Allerdings, so räumen sie ein, seien die makroökonomischen Aussichten dort weniger vorteilhaft.

China erscheine derzeit als sehr günstig, allerdings rechnet Robeco nicht mit einem schnellen Ende der Krise auf dem dortigen Markt für private Wohnimmobilien. Da dieser Markt mit dem privaten Konsum hoch korreliert sei, sei auch nicht mit einer raschen Erholung der privaten Konsumausgaben zu rechnen. Es können noch ein paar Jahre dauern, bis sich die Lage verbessere. Bei den Emerging Markets gebe es große Bewertungsunterschiede. So erscheine Indien derzeit sehr teuer, allerdings sei zu erwarten, dass der Markt aufgrund der guten Wachstumsaussichten für das Land in sein Bewertungsniveau hereinwachse.

Mehr Rendite erwartet

Grundsätzlich seien die Aussichten über die kommenden fünf Jahre für die Anlage in Aktien trotz der hohen Bewertungen in den entwickelten Märkten gut. Für ein Aktienportfolio mit Titeln aus den entwickelten Märkten wird im Euro mit einer jährlichen Rendite von 6,5% gerechnet, was gegenüber der Erwartung von vor einem Jahr von 5,75% eine deutliche Anhebung darstellt. Allerdings raten die Analysten bei amerikanischen Dividendentiteln zur Vorsicht, da die erwartete jährliche Rendite nur wenig über dem Ertrag liege, der mit US-Staatsanleihen zu erzielen sei.

Die Rendite, die mit US-Staatsanleihen zu erreichen sei, wird mit 6% pro Jahr veranschlagt. Für Bundesanleihen wird aber lediglich mit einer Rendite von 2,25% gerechnet. Im Euro werden jährliche Erträge mit Lokalwährungsanleihen aus den Schwellenländern von 6% veranschlagt, was gegenüber den im vergangenen Jahr vermuteten 4,75% einer deutlichen Anhebung entspricht. Dabei wird über die Prognosezeitspanne vermutet, dass es zu keinen größeren Währungsproblemen oder Kreditereignissen kommt.

Im Bereich der Corporate Bonds seien die Aussichten für Investment Grade besser als für Junk Bonds. Hier wird im Euro von einer jährlichen Rendite von 5,25% ausgegangen, nach einer Prognose von 4,5% im Vorjahr. Im High-Yield-Bereich wird nur ein kleiner Renditeaufschlag für das zusätzliche Risiko erwartet angesichts einer Renditeprognose von 5,5%. Diese Anleihen seien global ein wenig zu teuer angesichts des Konjunkturausblicks.

Für Anleger in Europa sei mit Rohstoffen eine Rendite von 4,75% pro Jahr zu erzielen, erwartet man bei Robeco. Für die Anlage in Immobilien wird von einem jährlichen Ertrag von 5,5% ausgegangen.

In ihrem Basis-Szenario, dem eine Wahrscheinlichkeit von 50% gegeben wird, avisieren die Analysten ein Wirtschaftswachstum in den USA von durchschnittlich 2,4% pro Jahr, in Großbritannien von 2% und in der EU von 1,7%. Die Inflation soll in den entwickelten Ländern mit durchschnittlich 2,5% über den Zielgrößen der Notenbanken liegen, allerdings im kommenden Jahr auf 2% zurückgehen. Bei dem Rückgang auf 2% handele es sich aber nur um ein zeitweiliges Phänomen, weshalb in den Jahren danach auch neue Leitzinsanhebungen der Notenbanken ab 2027 denkbar seien. Einem positiveren Szenario mit höherem Produktivitätswachstum und einem Wirtschaftswachstum in den entwickelten Ländern von rund 3% bei einer Inflation von nur 2% pro Jahr wird eine Wahrscheinlichkeit von 20% beigemessen und einem pessimistischen Szenario mit einem starken Anstieg der Rüstungsausgaben eine Wahrscheinlichkeit von 30%.

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