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ETF treiben Goldnachfrage im ersten Quartal an

Die lebhafte Nachfrage nach Gold durch Investoren hat im ersten Quartal den Goldpreis angetrieben. Die Notenbanken waren in ihrem Interesse an dem Edelmetall zurückhaltender. Der World Gold Council ist für die weitere Entwicklung der Nachfrage optimistisch.

ETF treiben Goldnachfrage im ersten Quartal an

ETF treiben die Goldnachfrage an

Lebhaftes Interesse von Investoren − Notenbanken zurückhaltender

ku Frankfurt

Eine sehr starke Nachfrage von Exchange-traded Funds (ETF) hat im ersten Quartal 2025 die Goldnachfrage angetrieben. Dies teilt der Branchenverband World Gold Council in einer Analyse der Nachfrage nach dem gelben Metall mit. Insgesamt ist die Nachfrage in den drei Monaten um 1% auf 1.206 Tonnen gestiegen. „Es war ein holpriger Jahresauftakt für die globalen Märkte, denn unvorhersehbare politische Ankündigung seitens der USA, anhaltende geopolitische Spannungen und wieder aufkeimende Rezessionsängste haben ein äußerst unsicheres Umfeld für die Anleger geschaffen. In diesem Zusammenhang hat die Investmentnachfrage nach Gold den Weg für die höchsten Nachfragewerte im ersten Quartal seit 2016 geebnet“, kommentierte Louise Street, Senior Markets Analyst des World Gold Council.

Investoren langen zu

Die starke Nachfrage nach den Gold-ETF hat daher dazu geführt, dass die Investmentnachfrage gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um sage und schreibe 170% auf 552 Tonnen gestiegen ist und damit den höchsten Wert seit dem ersten Quartal 2022 erreicht hat. Von den 552 Tonnen entfallen alleine 226 Tonnen auf die ETF, mit denen vor allem institutionelle Anleger auf den starken Anstieg des Goldpreises auf ein Rekordniveau von 3.500 Dollar je Feinunze spekulieren. Nach Einschätzung von Analysten ist Gold derzeit als sicherer Hafen angesichts von internationalem Handelskrieg und zunehmenden Inflationsgefahren besonders gefragt.

Mehr Barren und Münzen nachgefragt

Die zeigt sich auch in der Gesamtnachfrage nach Goldbarren und Münzen, die im ersten Quartal gegenüber Vorjahr um 3% gestiegen ist und mit 325 Tonnen ein hohes Niveau erreichte. Die Analysten des World Gold Council verweisen auf einen deutlichen Anstieg der individuellen Goldnachfrage in China hin. Die Nachfrage in der östlichen Weltregion habe die Schwäche im Westen ausgeglichen, betonen sie.

Notenbanken zurückhaltender

Ein weiteres aktuell sehr bedeutendes Aggregat der Goldnachfrage sind die Zentralbanken, die nun das 16 Jahr in Folge netto Gold gekauft haben. Im ersten Quartal 2025 waren es 2044 Tonnen, was für einen Rückgang um 21% gegenüber dem sehr starken Vorjahresquartal darstellt, vom World Gold Council aber als robust gewertet wird und dem Quartalsdurchschnitt der vergangenen drei Jahre entspricht.

Mehr für Schmuck ausgegeben

Dem gegenüber deutlich rückläufig war aufgrund des hohen Goldpreises die Schmucknachfrage. Sie gab um 21% auf 380 Tonnen nach. Wertmässig ergab sich allerdings im ersten Quartal aufgrund des starken Goldpreisanstiegs ein Wachstum der Ausgaben der globalen Verbraucher für Goldschmuck um 9% auf 35 Mrd. Dollar. Goldschmuck dient in Ländern wie Indien als Altersvorsorge für private Haushalte.

Konstantes Angebot

Unverändert blieb in den drei Monaten die Nachfrage nach Gold aus dem Technologiebereich von 80 Tonnen. Das Gesamtangebot an Gold blieb im ersten Quartal mit 1.206 Tonnen konstant. Ein Rekordwert bei der Minenproduktion im ersten Quartal wurde dabei durch ein etwas geringeres Recycling von Altgold ausgeglichen.

Weiterer Anstieg erwartet

Für die zukünftige Entwicklung des Goldpreises ist der Gold Council optimistisch: „Mit Blick auf die Zukunft bleibt das allgemeine wirtschaftliche Umfeld schwer vorhersehbar und diese Unsicherheit könnte Aufwärtspotential für Gold bieten. Während die turbulenten Zeiten anhalten, könnte die Nachfrage nach Gold als sicherer Hafen von Institutionen, Privatpersonen und dem öffentlichen Sektor in den kommenden Monaten weiter steigen“, erwartet Street.

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