Euro fällt klar unter die Parität zum Dollar
xaw Frankfurt
Der Euro ist am Donnerstag klar unter die Parität zum Dollar abgerutscht. Zeitweise notierte die Gemeinschaftswährung zu 0,9953 Dollar, am Abend wurde sie dann mit einem Minus von 0,5% zu 1,0016 Dollar gehandelt. Die Talfahrt des Euro führen Beobachter auf die Furcht vor einem Stopp russischer Gaslieferungen und einer daraus resultierenden Rezession sowie auf die unterschiedlichen geldpolitischen Entwicklungen auf beiden Seiten des Atlantiks zurück. Denn während die Federal Reserve bereits seit März deutlich restriktiver agiert, hat die Europäische Zentralbank erst für den laufenden Monat eine Zinserhöhung angekündigt.
Unterdessen verlor die tschechische Krone nach ihrer abrupten Aufwertung der Vortage gegenüber dem Euro etwas an Boden. Am Abend notierte die europäische Gemeinschaftswährung zu 24,462 Kronen, was ein Plus von 0,5% gegenüber dem Vortag bedeutete. Der vorherige Aufwärtstrend der tschechischen Valuta hatte Analysten auch überrascht, weil sich der ungarische Forint und der polnische Zloty gegenläufig entwickelten. Die Commerzbank sieht Devisenmarktinterventionen der Zentralbank als möglichen Grund für die jüngste Kronenstärke. Derartige Maßnahmen gegen eine Währungsschwäche seien aber heikel – insbesondere dann, wenn die Währungshüter versuchten, den Wechselkurs von den Fundamentaldaten zu entfernen. Darauf könne ein drastischer Umschwung folgen.