Euro muss Gewinne nach Fed-Sitzung wieder abgeben
wbr Frankfurt
Der Euro hat am Donnerstag seine am Vortag erzielten Kursgewinne nicht halten können. Bis zum Abend fiel die Gemeinschaftswährung um 0,4% auf 1,1929 Dollar zurück. Am Mittwochabend hatte der Euro nach dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed in Richtung 1,20 Dollar aufgewertet. Die US-Notenbank Fed hatte beteuert, dass sie ihre extrem lockere Geldpolitik fortsetzt, und hatte durchblicken lassen, dass sich daran bis Ende 2023 nichts ändern wird. Der Dollar erhielt Auftrieb durch weiter steigende Zinsen in den USA. Die Rendite der zehnjährigen Treasuries stieg auf bis zu 1,73%. Weitere Unterstützung erhielt der Dollar, nachdem Daten am Donnerstag gezeigt hatten, dass die Zahl der Amerikaner, die neue Anträge auf Arbeitslosenunterstützung stellten, in der letzten Woche unerwartet angestiegen ist.
Der Yen erhielt zwischenzeitlich Auftrieb durch einen Bericht der Zeitung „Nikkei“. Demnach könnte die Bank of Japan (BoJ) im Rahmen der für diesen Freitag angekündigten Prüfung ihrer geldpolitischen Strategie Anpassungen vornehmen, was an den Märkten als Hinweis auf eine weitere leichte geldpolitische Straffung interpretiert wird. Die BoJ hatte ihre Anleihekäufe zuletzt reduziert. Würde die Bank jetzt ähnliche Schritte beschließen, würde sie zwar Gefahr laufen, als „restriktiv“ wahrgenommen zu werden, was eine deutliche Aufwertung des Yen zur Folge haben könnte, vermutet die Commerzbank. „Doch angesichts eines zuletzt eher stärkeren US-Dollars scheint die Gefahr für eine exzessive Aufwertung geringer.“
Deutliche Gewinne erzielte die türkische Lira. Dementsprechend fiel der Dollar um 2,7% auf 7,2962 Lira. Die Lira profitierte von einer Zinsanhebung der türkischen Notenbank, die den Leitzins um 2 Prozentpunkte auf 19% erhöhte. Das war mehr, als von den Marktteilnehmern erwartet worden war.