Euro profitiert von aufgehellter Marktstimmung
xaw Frankfurt
Der Euro hat zu Beginn der neuen Handelswoche von einer allgemein freundlicheren Stimmung an den Finanzmärkten profitiert. Zeitweise kletterte die europäische Gemeinschaftswährung bis auf 0,9818 Dollar, am Abend notierte sie dann mit einem Plus von 0,9% zu 0,9808 Dollar. Der Dollar-Index, der die Entwicklung des sicheren Anlagehafens Greenback gegenüber sechs anderen Industrieländerwährungen abbildet, setzte im Gegenzug um 0,9% zurück.
Analysten führten das verbesserte Investorensentiment vor allem darauf zurück, dass der neue britische Schatzkanzler Jeremy Hunt fast alle von seinem Vorgänger Kwasi Kwarteng geplanten Steuererleichterungen, die bei Investoren die Sorge vor einer ausufernden Staatsverschuldung weckten, kassiert hat. Entsprechend legte das britische Pfund bis zum Abend um 2,2% auf 1,1415 Dollar zu. Allerdings warnen die Analysten der Commerzbank davor, dass die Steuersenkungen nur aufgeschoben sein könnten. Dass Premierministerin Liz Truss im Grundsatz an ihren fiskalischen Ideen festhalte, sei nicht dazu geeignet, das Vertrauen des Marktes wiederherzustellen.
Unterdessen lag der Fokus der Deviseninvestoren auch auf Inflationszahlen aus Italien, die den scharfen Preisauftrieb in der Eurozone untermauerten. Marktteilnehmer spekulieren folglich darauf, dass die Europäische Zentralbank ihre Geldpolitik bald stärker straffen könnte als bisher.