Euro rutscht auftiefsten Stand seit April
ck Frankfurt
Vor dem Protokoll der zinspolitischen Sitzung der Fed vom Juni haben sich die Aktivitäten am Devisenmarkt am Mittwoch in engen Grenzen gehalten. Der Euro beschränkte sich auf eine Spanne von 1,1783 bis 1,1838 und lag am frühen Abend mit einem Minus von 0,2% bei 1,1801 Dollar.
Mit dem Tagestief markierte die Gemeinschaftswährung allerdings ihren niedrigsten Stand seit etwas mehr als drei Monaten. Neben der von der Deltavariante des Coronavirus ausgehenden Unsicherheit belasteten weiterhin die am Vortag veröffentlichten, schwach ausgefallenen Indikationen des ZEW-Index und der deutschen Auftragseingänge.
„Obwohl die Zahlen bei näherer Betrachtung keinen Pessimismus rechtfertigen, so könnten die Auftragseingänge ein erster Hinweis sein, dass der große Boom im verarbeitenden Gewerbe langsam ausläuft,“ so die Commerzbank. Angesichts der guten aktuellen Lage sei vermutlich einfach nicht noch mehr Optimismus bei den Erwartungen möglich, das Institut unter Hinweis auf den Rückgang der ZEW- Erwartungen im Juli. Dem Markt zumindest hätten diese Zahlen nicht geschmeckt und der Euro sei abgestraft worden. „Schließlich würde eine Verlangsamung der Wirtschaftsdynamik in Deutschland bzw. der Eurozone dafür sprechen, dass die EZB noch später als erwartet erwägt, die Anleihekäufe im Rahmen des PEPP zurückzufahren“, so die Bank. „Doch solange die Wirtschaftsaktivität nicht auf breiter Basis signifikant abgebremst wird – wofür es keine Anzeichen gibt – und es keine klaren Signale der EZB in Richtung eines noch späteren Ausstiegs gibt, dürfte ein derartiger Effekt enttäuschender Daten auf den Euro eher die Ausnahme sein.“