Euro schwächt sich erneut ab
wrü Frankfurt
Auch zum Wochenschluss blieb nach den hohen Verlusten der vergangenen Tage die Gemütslage an den Aktienmärkten angespannt. Für eine neuerliche Verstimmung sorgte die mit 8,6% im Juni etwas höher als erwartet ausgefallene Teuerungsrate in Euroland. Mehrere Studien von Volkswirten der Banken stellen einen anhaltenden massiven Inflationsdruck fest, der auch in der Eurozone zu einer deutlichen Anhebung der Leitzinsen und wohl auch zu einer Rezession führen werde. Eine harte Landung sei, um die Inflation zu besiegen, wohl kaum zu vermeiden. Immerhin sackten am Freitag die europäischen Aktienmärkte nicht weiter ab. Der Dax gewann 0,2% auf 12813 Punkte. Der Euro Stoxx 50 verlor 0,2% auf 3448 Zähler.
Am Devisenmarkt gab der Euro weiter gegenüber dem Dollar nach und fiel zwischenzeitlich unter die Marke von 1,04. Am späten Nachmittag lag der Euro dann bei 1,0415. Anders als die US-Notenbank Fed bekämpfe die Europäische Zentralbank (EZB) die Inflation wenn überhaupt dann nur sehr zögerlich, merkten Marktteilnehmer an. Halte die EZB an diesem Kurs fest, dann sei die Parität des Euro gegenüber dem Dollar nicht mehr weit. Die Bundesbank habe immer über ihre Geldpolitik Stabilität importiert, hingegen importiere die EZB durch ihr Agieren weit hinter der Kurve und ihre allzu zögerliche Geldpolitik Inflation. Vor diesem Hintergrund sollten Investoren bei ihren Engagements eher den Dollar als den Euro bevorzugen. Denn im Gegensatz zur EZB agiere die Fed.
Infolge von Rezessionsbefürchtungen sank die Umlaufrendite von 1,32% auf 1,28%. Auch der Bund-Future legte erneut zu. Der Ölpreis gab aufgrund der Erwartung einer Wachstumsabschwächung auf 112,12 Dollar je Barrel für die Sorte Brent nach.
Am Aktienmarkt legten RWE um 3,5% auf 36,92 Euro zu. Uniper erholten sich um 10,3% auf 15,63 Euro.
Infineon befinden sich bereits seit mehreren Wochen im Abwärtstrend. Der Halbleiterhersteller litt unter einem schwachen Ausblick vom US-Unternehmen Micron und gab 3,5% auf 22,29 Euro ab.
Im angeschlagenen Immobiliensektor fielen Instone Real Estate erneut deutlich zurück. Die Aktie ermäßigte sich um 5,5% auf 10,20 Euro. Hingegen erholten sich Adler Group um 5,2% auf 3,97 Euro. Dazu mögen auch die berichteten Insiderkäufe des CEO und CLO (Chief Legal Officer) beigetragen haben.
Helma Eigenheimbau gewannen am Tag ihrer Hauptversammlung 0,3% auf 39,50 Euro. Die Gesellschaft berichtete über ein starkes Vertriebsergebnis im ersten Halbjahr und hielt an ihrer Guidance für das Gesamtjahr fest.