Marta Hervás

„Impact liefert zusätzlichen Value“

Im Gespräch mit der Börsen-Zeitung erläutert die Arcano-Fondsmanagerin Marta Hervás, warum Impact zu zusätzlichem Value und einer niedrigeren Volatilität bei Private-Equity-Anlagen führt.

„Impact liefert zusätzlichen Value“

Von Werner Rüppel, Frankfurt

Nachhaltige und verantwortungsvolle Investments sowie Private-Equity-Anlagen erfreuen sich bei institutionellen Investoren sowie im Private Banking zuletzt großer Beliebtheit. Die Nachfrage nach solchen Produkten ist in Pandemiezeiten noch gewachsen, suchen doch Institutionelle vor dem Hintergrund des anhaltenden Null- und Negativzinsumfelds verstärkt nach alternativen Anlagen, die eine auskömmliche Rendite erwirtschaften. Zudem ist vielen Anlegern nicht zuletzt durch Klimawandel und Umweltkrise deutlich geworden, dass verantwortungsvolles Investieren wichtig ist. Eine Adresse, die seit Jahren auf nachhaltige und verantwortungsvolle Investments sowie auf Private Equity setzt, ist Arcano Asset Management.

„Arcano ist eine völlig unabhängige Investmentboutique, die ihren Partnern gehört“, erläutert Marta Hervás, die Managerin des Arcano Impact Private Equity Fund, im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. „Wir sind ein spanischer Fondsmanager, der aber schon seit dem Jahr 2007, als wir unser Büro in New York eröffneten, international tätig ist.“

Arcano wendet sich vor allem an die Investmentprofis, tätigt ausschließlich aktive Investments und verwaltet Assets über rund 7 Mrd. Euro. „Unsere Kunden sind institutionelle Investoren und Private-Banking-Kunden“, sagt Hervás. „Rund 55% unserer Kunden kommen aus Spanien. Jedoch kommen immer mehr internationale Adressen wie Pensionsfonds hinzu.“ Auch Deutschland rückt dabei stärker in den Fokus des internationalen Assetmanagers. „Wir möchten mit unseren Fonds und unserem speziellen Angebot jetzt auch auf dem deutschen Markt sichtbarer werden“, erklärt Hervás. Denn Arcano sei kein Neuling, sondern ein fokussierter und erfahrener Vermögensverwalter. „Wir sind Spezialist für alternative Anlagen und Private Equity und auf diesem Gebiet seit dem Jahr 2006 tätig. Wir verfügen also über langjährige Erfahrung.“

Das Besondere an Arcano sei eben, dass sich der Fondsmanager bereits seit etlichen Jahren auf alternative und nachhaltige Investments sowie Impact-Fonds konzentriert habe. „Auf dem Gebiet der nachhaltigen und verantwortungsvollen Geldanlage sind wir kein Newcomer, sondern viele Jahre tätig. Zum Beispiel haben wir die UN PRI vor mehr als zwölf Jahren unterschrieben“, sagt Hervás. „Insofern sind wir zugleich ein erfahrener Spezialist für nachhaltige Investments.“ So hat Arcano auch in diesem Jahr erneut einen umfangreichen Nachhaltigkeitsreport veröffentlicht, der die Bedeutung von Nachhaltigkeit für die Gesellschaft sowie für den Assetmanager und seine Anlagen aufzeigen soll.

Bei Sustainable und Impact Funds hat Arcano 2018 mit dem Arcano Earth Fund ein Produkt auf nachhaltige Infrastrukturanlagen begeben, zugleich wurde in diesem Jahr ein Fonds auf nachhaltige Credit Strategies aufgelegt. 2019 wurde dann mit dem Impacto Andalusia ein nachhaltiger Immobilienfonds begeben. Und 2020 hat der Assetmanager dann den Impact Private Equity Fund aufgelegt, ein geschlossener Dachfonds, der von Marta Hervás gesteuert wird. „Durch unsere nachhaltigen Investments werden Verbesserungen für die Umwelt erreicht“, ist sich die Fondsmanagerin sicher. „Gerade bei Private Equity liefert eine Impact-Ausrichtung zusätzlichen Value.“

„Qualität zu kaufen, verbessert die Returns“, erklärt Hervás. Untersuchungen der Ergebnisse von Private-Equity-Fonds zeigten, dass gerade die Impact-Ausrichtung bei Private Equity in den vergangenen Jahren eine attraktive Performance bei einer im Vergleich zu herkömmlichen Private-Equity-Fonds niedrigeren Volatilität geliefert habe. Bei den 2021 und 2020 aufgelegten Impact-Investments do­miniere übrigens Private Equity mit einem Anteil von mehr als 40% gegenüber anderen Assetklassen wie Real Assets, Private Debt oder Public Equity. „In unserem Fokus stehen Sektoren wie Healthcare, Erziehung oder Landwirtschaft und Ernährung“, erläutert Marta Hervás. „Unser Impact Private Equity Fund ist ein Dachfonds. Wir selektieren ein diversifiziertes Qualitätsportfolio von 15 bis 20 Zielfonds, die wir sehr genau auswählen und verfolgen.“ Wichtig sei bei den Zielfonds die Absicht, einen Impact zu erzielen, die Integration von Impact sowie die Messbarkeit einer positiven Wirkung. Nicht zuletzt sollten Impact-Investments es erlauben, dass die Beschäftigten in den Zielunternehmen qualitativ hochwertigen Jobs nachgehen könnten bzw. dass sich die Qualität der Jobs verbessere.

Der geschlossene Fonds habe nach der Investitionsphase eine Laufzeit von zehn Jahren und strebe für den Investor eine interne Verzinsung (IRR) von 12% im Jahr an. Der 2020 aufgelegte Fonds habe schon erste Erfolge erzielt. „Unser Fonds ist real, wir sind in zwölf Fonds und zwei Coinvestments investiert“, so Hervás. Das erste Closing des Fonds ist bereits erfolgt. „Wir haben bei einem Zielvolumen von 300 Mill. Euro be­reits 240 Mill. Euro eingesammelt.“

Niedrige Verlustrate

Doch warum sollen institutionelle Investoren nun gerade Arcano ihr Geld anvertrauen, und droht bei Impact-Anlagen, auch bei Private Equity, nicht das berüchtigte „Grünwaschen“? „Aufgrund unserer Erfahrung bei nachhaltigen Investments sowie der genauen Auswahl unserer Zielfonds sind wir in der Lage, Greenwashing zu vermeiden“, antwortet Hervás. Arcano verfüge über sehr spezialisierte Teams, die sich eben seit Jahren mit Private-Equity-Investments und Impact-Anlagen beschäftigten. ESG-Kriterien seien im gesamten Investmentprozess integriert. Für Arcano sei Impact Private Equity eben kein Neuland.

Doch auch bei Private Equity und bei anderen Anlagen gehen nicht im­mer alle Investments auf, manchmal kann es auch Enttäuschungen geben. „Langfristig betrachtet waren wir bisher sehr erfolgreich“, erklärt Hervás. „Unsere Verlustrate beträgt weniger als 1% unserer Investments.“

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