Hauptversammlungssaison

Konsolidierung möglich

Nach dem Reigen von Unternehmensdaten zum Ende 2020 beginnt jetzt die Saison der Hauptversammlungen. Am Mittwoch hält als erster Dax-Wert Daimler sein virtuelles Treffen ab.

Konsolidierung möglich

Von Wolf Brandes, Frankfurt

Nach dem Reigen von Unternehmensdaten zum Ende 2020 beginnt jetzt die Saison der Hauptversammlungen. Am Mittwoch hält als erster Dax-Wert Daimler sein virtuelles Treffen ab. Der Autobauer kam besser durch die Coronakrise als befürchtet, schaffte die CO2-Emissionsziele und hat eine Anhebung der Dividende auf 1,35 Euro je Aktie vorgeschlagen. Das starke Jahr hat sich sehr positiv im Aktienkurs niedergeschlagen, und Daimler kommt mittlerweile auf eine Marktkapitalisierung von knapp 80 Mrd. Euro.

Auf der Hauptversammlung der Deutschen Telekom am Donnerstag dürfte es trotz solider Jahresergebnisse auch Kritik geben. Anhaltendes Sorgenkind im Konzern ist die Geschäftskundensparte T-Systems, deren Restrukturierungsanstrengungen durch die Coronakrise einmal mehr zurückgeworfen werden.

Ebenfalls am Donnerstag ist das Online-Aktionärstreffen von Beiersdorf, auf dem der Dax-Absteiger sich zur Lage des MDax-Unternehmens und des Marktes äußern wird.

Insgesamt stehen die Zeichen an den Aktienmärkten weiter auf Erholung. Der Ausblick der Commerzbank auf die Börse ist freundlich. Bei Aktien überzeuge, dass die Gewinnsaison besser verlaufen sei als erwartet, meint Andreas Hürkamp, Analyst bei der Commerzbank. Kurzfristig rechnet er aber eher mit einer Dax-Konsolidierung auf unter 14000 Punkte. Dann aber würde „die Kombination aus starkem Geldmengenwachstum und überzeugenden Unternehmensgewinnen den Dax im Sommer auf 15400 Indexpunkte treiben“.

Für die nächste Zeit etwas optimistischer ist Union Investment, die an eine Fortsetzung der Kursrally glaubt. Vor allem die Industrie blicke optimistisch in die Zukunft. Die Basis hierfür seien die Impffortschritte in wichtigen Abnehmerländern wie den USA und die starke Wirtschaftserholung in China. Auch bei den Dienstleistungen sehe es „nicht mehr ganz so schlimm aus“. Zuversicht schöpft die Fondsgesellschaft daraus, dass der Ifo-Geschäftsklimaindex im März deutlich gestiegen war. Zu Beginn der neuen Woche veröffentlicht das Ifo-Institut seine Konjunkturprognose für die Eurozone.

Zahlen halten in den kommenden Tagen auch Firmen der Finanzbranche bereit. So berichten DekaBank, Wüstenrot & Württembergische und Hamburg Commercial Bank über Jahresergebnisse; die Areal Bank legt den Geschäftsbericht vor.

Zahlen erwarten die Marktbeobachter auch vom Ministertreffen der Opec-plus-Länder am 1. April. Am Markt hofft man, dass die Erholung der US-Ölnachfrage die Preise stützen könnte. In der kommenden Woche könnten auch Stimmungsindikatoren und Arbeitsmarktbericht positiv ausfallen. Das Opec-plus-Treffen gilt jedenfalls als richtungsweisend für die weitere Preisentwicklung. Generell wird erwartet, dass das Produktionskartell an der reduzierten Förderung festhält.