Krypto-Investoren flüchten in Short-Produkte
xaw Frankfurt
– Die extrem negative Stimmung am Kryptomarkt zeigt sich auch an den Mittelflüssen bei digitalen Anlageprodukten. So sind Exchange Traded Products auf Cyberdevisen laut dem Vermögensverwalter Coinshares in der vergangenen Woche zwar 44 Mill. Dollar zugeflossen – wobei aber 75% auf Short-Vehikel entfielen.
Dass Investoren auf weiter fallende Kryptokurse setzen, ist laut James Butterfill, Head of Research von Coinshares, eine direkte Folge des Zusammenbruchs der Kryptobörse FTX. Die Handelsplattform, die in der vorvergangenen Woche Insolvenz erklärte, und ihr Gründer Sam Bankman-Fried sind eng mit dem restlichen Digital-Assets-Ökosystem verbunden – nun hält sich die Furcht vor einer Pleitewelle im Segment. Das gesamte in Krypto-ETPs verwaltete Vermögen liegt laut Coinshares mit 22 Mrd. Dollar auf dem niedrigsten Stand seit zwei Jahren.
Einerseits erhalten Short-Vehikel auf Bitcoin, die als nach Marktkapitalisierung führende Kryptowährung von Investoren als Repräsentant des gesamten Digital-Assets-Segments wahrgenommen wird, kräftigen Zulauf. Andererseits haben Produkte, die Wetten gegen die zweitgrößte Cyberdevise Ether ermöglichen, mit 14 Mill. Dollar ihre bisher größten wöchentlichen Zuflüsse verzeichnet. Die zur Ethereum-Blockchain gehörige Digitalwährung ist besonders stark von einem angeblichen Raubzug bei FTX betroffen. Die mutmaßlichen Täter sollen die dabei erbeuteten Ether-Einheiten im Volumen von 280 Mill. Dollar derzeit in andere Token umwandeln.