Nikkei-Index

LBBW: Stabiler Aufschwung an Japans Aktienmärkten

Der japanische Nikkei 225 hat sich am Mittwoch über der Marke von 30000 Yen gehalten, die er zu Wochenbeginn erstmals seit 1990 überschritten hatte. Der Index schloss auf 30292 Yen, ein Plus von 9,5% seit Monatsanfang. Das Überschreiten der...

LBBW: Stabiler Aufschwung an Japans Aktienmärkten

wbr Frankfurt

Der japanische Nikkei 225 hat sich am Mittwoch über der Marke von 30000 Yen gehalten, die er zu Wochenbeginn erstmals seit 1990 überschritten hatte. Der Index schloss auf 30292 Yen, ein Plus von 9,5% seit Monatsanfang. Das Überschreiten der wichtigen Hürde stehe im Zeichen einer intakten wirtschaftlichen Erholung. Das Wachstum sei ein Faktor, der zur Stärke der japanischen Aktien beitrage, schreibt die LBBW.

Während internationale Investoren bei japanischen Aktien im vergangenen Jahr beispielsweise netto auf der Verkäuferseite standen, sind sie Ende 2020 auf Basis der Daten der Tokyo Stock Exchange wieder als Nettokäufer aufgetreten.

„Japanische Aktien profitieren vom Boom in Asien und befinden sich in einem stabilen Aufwärtstrend. Wir gehen davon aus, dass sich dieser mit Blick auf das Jahresende fortsetzen wird“, schreiben die Analysten der LBBW. Der Nikkei reagiere häufig stärker auf Ereignisse mit Auswirkungen auf die Weltwirtschaft als auf solche, die sich vorwiegend auf Japan beschränkten, „denn japanische Unternehmen machen einen großen Teil ihrer Umsätze und Gewinne auf dem Weltmarkt“.

Hohe Investitionsquote

Die Bank adressiert aber auch fundamentale Schwierigkeiten. So weise Japan im Vergleich zu Deutschland eine ungünstigere Demografie auf. Trotz aller Probleme Japans „sprechen sowohl die hohe F&E-Quote als auch die hohe Investitionsquote für eine zukunftsfähige Wirtschaft im Land der aufgehenden Sonne“, heißt es bei der LBBW.

Während die Aktienmärkte weltweit in den vergangenen Monaten Höchststände erreicht haben, ist der Nikkei von einem Rekord weit entfernt. Der Index müsste noch fast 30% zulegen, um sein Allzeithoch von 38916 Yen zu übertreffen. Dieser Stand wurde Ende 1989 erreicht, bevor der Index dann innerhalb von drei Jahren mehr als die Hälfte seines Wertes verlor.

Moderate Bewertung

Im internationalen Vergleich seien japanische Aktien moderat bewertet, doch der „die vergleichsweise geringen Eigenkapitalrenditen lassen allerdings auch nur noch wenig Luft nach oben“, schreiben die Analysten der LBBW und warnen vor zu viel Euphorie. Generell ist die Bank bei den Einschätzungen vorsichtig. Japanische Aktien seien derzeit mit einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von rund 1,5 bewertet. Damit befände sich das Bewertungsniveau am oberen Ende der in den vergangenen zehn Jahren erreichten Multiples, heißt es in der Studie.

Aus charttechnischer Sicht sei das Überwinden der 24000er-Marke ein „Ausbruchssignal“ und somit ein erneutes Zeichen zum Kauf gewesen. „Die Lage der Indikatoren im Chartbild bestätigt derzeit die Bullenphase japanischer Aktien“, kommentieren die Analysten und verweisen auf die nächste Hürde im Bereich der 32500er Marke.