Der Dax profitiert am Donnerstagmorgen von dem am Vorabend erreichten Allzeithoch des technologielastigen Index Nasdaq Composite. Bis zum Mittag befestigte er sich um 0,3% auf 18.426 Punkte. Der Euro Stoxx 50 stieg um 0,4% auf 4.986 Zähler. Am Abend zuvor hatte im verkürzten Handel an der Wall Street der Nasdaq Composite erstmals bis auf 18188 Punkte zugelegt. Am am heutigen Donnerstag findet in den USA kein Börsenhandel statt, was auch in Europa wegen der normalerweise starken Präsenz von US-Marktteilnehmern für niedrige Umsätze sorgt.

Am Vorabend hatte die amerikanische Notenbank Federal Reserve das Protokoll ihrer jüngsten Zinssitzung veröffentlicht. Darin zeigt sich Uneinigkeit der Notenbanker. So rechnen vier Mitglieder des für die Geldpolitik zuständigen Offenmarktausschusses mit keinen Zinssenkungen im laufenden Jahr, acht hingegen mit zwei Zinsschritten. Für das kommende Jahr werden im Mittel vier Senkungen avisiert, eine mehr als bislang von den meisten Marktteilnehmern erwartet.

Auf ein Allzeithoch kletterte auch der marktbreite japanische Aktienindex Topix. Er erreichte erstmals 2.901 Zähler. Der japanische Aktienmarkt gehört zu den weltweit am besten laufenden Börsen im laufenden Jahr.

Am Mittwoch zeigte sich Continental fest mit einem Plus von 7,9% auf 58,18 Euro. Der Reifenhersteller und Automobilzulieferer konnte auf einer Analystenkonferenz Fantasie wecken. Der vom Management gegebener Ausblick war immer noch zurückhaltend, aber spürbar besser als allgemein erwartet. Der europäische Markt werde am unteren Ende der eigenen Erwartungen abschneiden, es sei aber der chinesische Markt , der das Wachstum antreibe. Das Unternehmen sei bei der Preisentwicklung im zweiten Quartal gegenüber Jahresbeginn wie erwartet vorangekommen, wurde betont. Im zweiten Quartal würden zudem erste Auswirkungen des eingeleiteten Sparprogramms wirksam. Damit sei mit einem stärker als erwartet ausfallenden zweiten Quartal zu rechnen, hieß es am Markt.

Die Aktien der Online-Apotheke Redcare Pharmacy verzeichneten einen Kurssprung von 10,9% auf 127,30 Euro. Sie profitierten von ersten Umsatzzahlen zum elektronischen Rezept. Die Analysten der Investmentbank Jefferies sprachen von einem ermutigenden Potential für das elektronische Rezept in Deutschland.

Ihre Erholung setzten die Aktien von Sartorius fort. Zu Buche stand zu Mittag ein Plus von 3% auf 186,40 Euro. Binnen zwei Handelstagen haben sich die Titel damit um mehr als 13% verteuert. Aktuell wirkt sich aus, dass die Analysten der Investmentbank Oddo BHF die Aktie von „Neutral“ auf „Outperform“ hochstuften. Sie glauben, dass sich Sartorius dynamischer entwickeln werde als der gesamte Biopharma-markt.

Am Devisenmarkt zeigte sich die japanische Währung etwas fester. Sie legt 0,3% auf 161,24 Yen je Dollar zu. Am Vortag war sie mit 161,96 auf den niedrigsten Stand seit 38 Jahren gefallen. Am Markt wird mit Spannung darauf gewartet, ob es zu einer Intervention der Notenbank kommt. Allerdings sagten Händler, offenbar sei nicht der absolute Kurs des Yen das Kriterium für die Notenbank, sondern die Frage, ob es exzessive Währungskursbewegungen gibt.

Am Ölmarkt waren am Donnerstag Gewinnmitnahmen zu beobachten. Die Notierung der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude gab um 0,5% auf 86,91 Dollar je Barrel nach. Am Vorabend war die Notierung bis auf 87,34 Dollar geklettert, damit auf den höchsten Stand seit dem 30. April. Händler verwiesen auf einen deutlich stärker als erwartet ausgefallenen Rückgang der amerikanischen Lagerbestände an Rohöl.