Die europäischen Finanzmärkte haben den Sieg des Rassemblement National in der ersten Runde der französischen Parlamentswahlen gut weggesteckt. Der Leitindex der Börse Paris, der CAC 40, der vor den Wahlen stark unter Druck geraten war, verzeichnete einen Anstieg von 1,1% auf 7.561 Punkte. Der Renditeaufschlag von zehnjährigen französischen Staatsanleihen gegenüber entsprechenden Bundesanleihen, der sich vor den Wahlen auf 85 Basispunkte (BP) ausgeweitet hatte, lief bis zum Montagabend wieder auf 74,9 BP herein. Dazu trug aber entscheidend bei, dass die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen von zuvor rund 2,5% auf 2,6% gestiegen ist, während die Rendite zehnjähriger französischer Titel bei 3,34% verharrte. Damit haben die Anleger in Bundesanleihen und nicht diejenigen in französischen Staatsanleihen Verluste hinzunehmen. Marktteilnehmer sagten, es sorge für eine gewisse Erleichterung, dass es gemäß den bisherigen Ergebnissen wohl nicht zu einer absoluten Mehrheit des Rassemblement National von Marine Le Pen kommen wird. Zudem wurde angekündigt, dass das linke Bündnis Nouveau Front Populaire in allen Wahlkreisen, in denen ein Kandidat der Macron-Liste vorne liegt, im zweiten Wahlgang diesem den Vortritt geben wolle. Inzwischen hat Premierminister Attal mitgeteilt, dass auch die Macron-Partei der Front Populaire dort den Vortritt lassen wolle, wo diese vorne liege. Damit könnte als Ergebnis der zweiten Runde der Wahlen ein Parlament entstehen, in dem keines der politischen Lager eine Mehrheit hat.

Im Leitindex CAC 40 zeigten sich unter anderem die Bankentitel sehr fest. So verteuerten sich BNP Paribas um 3,6% und Société Générale um 3,1%. Crédit Agricole kletterten um 2,8%.

Der Dax startete ebenfalls freundlich in das neue Quartal. Er verzeichnete einen Anstieg vom 0,3% auf 18.291 Zähler. Der Euro hatte ebenfalls keine Verluste zu verkraften, sondern wies stattdessen bis zum Abend ein kleines Plus von 0,1% auf 1,0728 Dollar aus.