Mit einem neuerlichen Tweet am Wochenende hat der Tesla-Chef Elon Musk Spekulationen darüber ausgelöst, dass der Elektroautobauer seine milliardenschweren Investitionen in Bitcoin zurückfahren oder auflösen könnte. Im Handel reagierte Bitcoin zunächst mit einem Kurssturz von rund 15% auf 42320 Dollar. Damit war die Digitalwährung so billig wie zuletzt vor dreieinhalb Monaten. Im Tagesverlauf erholte sich Bitcoin und stieg auf 44364 Dollar, nachdem Musk getwittert hatte, Tesla habe keine Anteile des digitalen Tokens verkauft. Diese Twitter-Beiträge ließen die Kurse der Kryptowährungen durcheinanderwirbeln und warfen Fragen auf, warum der Elektroautopionier laufend Kryptobotschaften auf Twitter veröffentlicht.

Vergangene Woche hatte Musk über Twitter bekannt gemacht, dass Tesla die im März eingeführte Akzeptanz von Bitcoin als Zahlungsmittel für ihre Autos ausgesetzt habe. Als Grund nannte Musk Umweltbedenken über den Energieverbrauch bei der Verarbeitung von Transaktionen. Tesla sei auf der Suche nach anderen Kryptowährungen, bei denen der Energieverbrauch für Mining und Transaktionen wesentlich geringer sei als bei Bitcoin. Insgesamt hat die bekannteste Cyberdevise seit dem Rekord von 64374 Dollar Mitte April mehr als 30% verloren.

Tesla hat mit der Anlage von Firmengeldern in Bitcoin eine Vorreiterrolle eingenommen. Tesla gab im Februar bekannt, dass sie Bitcoin im Wert von 1,5 Mrd. Dollar gekauft hatte. Investoren fürchten nach der Kehrtwende nun, dass auch andere Firmen ein Engagement in Kryptowährungen überdenken.

Die zweitwichtigste Cyberdevise Ethereum brach sogar um bis zu 21% ein. Im Verlauf machte Ether einen Teil der Verluste aber wieder wett und notierte am Abend bei 3374 Dollar. Die Währung hatte zuletzt einen Rekord mit 4352 Dollar erzielt.

Der Euro ist zu Wochenbeginn leicht gestiegen. Der Kurs drehte bis zum Abend in die Gewinnzone. Zuletzt wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,2142 Dollar gehandelt und damit weitgehend unver­ändert. Am Morgen war der Euro noch etwas durch einen festeren Dollar­ unter Druck gekommen, der zu vielen Währungen anfangs stärker tendierte. Unterstützung erhielt die als Reservewährung bekannte US-Währung­ durch chinesische Konjunkturdaten, die unter dem Strich etwas schwächer ausfielen als erwartet.