Märkte am Morgen

Nvidia-Zahlen dominieren schon den Handel

Der deutsche Aktienmarkt Dax steigt leicht an, die Vorgaben der US-Börsen geben Rückenwind. Im Fokus stehen bereits die Nvidia-Zahlen, Anleger bleiben vorsichtig. Aroundtown und Delivery Hero legen aber deutlich zu.

Nvidia-Zahlen dominieren schon den Handel

Am deutschen Aktienmarkt geht es nun in Trippelschritten aufwärts. Der Dax notierte im frühen Handel 0,3% im Plus bei 18.743 Zählern. Die US-Börsen hatten am Vorabend im späten Handel noch etwas zugelegt und fester geschlossen. Das gibt nun laut Marktteilnehmern im Frankfurter Handel Auftrieb.

Der Dax hatte am Dienstag erstmals seit Mitte Juli die Marke von 18.700 Punkten überwunden. Was die jüngsten Gewinne wert sind, dürfte sich allerdings am Donnerstag zeigen, wenn die europäischen Börsen auf die Quartalsbilanz und die Prognosen des US-Chipkonzerns Nvidia reagieren. Der als Profiteur Künstlicher Intelligenz geltende Trendsetter für die Branche legt am Mittwochabend nach US-Börsenschluss Geschäftszahlen vor und gibt einen Ausblick auf die weitere Entwicklung.

Tag für Tag aufwärts: Am Dienstag war der Dax bereits kurzzeitig über 18.700 Punkte gestiegen.

Weil Akteure befürchten, dass selbst solide Geschäftszahlen am Markt mit Enttäuschung aufgenommen werden könnten, halten sich Investoren nun mit dem Aufbau neuer Positionen zurück. Die alleinige Fokussierung auf nur wenige Aktien der Gruppe der Glorreichen Sieben habe in den vergangenen Wochen allerdings etwas nachgelassen, heißt es beim Broker CMC Markets. Sie sei zwar weiterhin sehr hoch, aber die Marktbreite der Anfang August gestarteten Kursrally zeige, dass Anleger angefangen haben, sich auch abseits der ausgetretenen Pfade umzusehen. 
 
„Die Verwundbarkeit des Gesamtmarktes gegenüber schwachen Nvidia-Zahlen heute Abend ist damit zwar nicht verschwunden, sie hat aber zumindest etwas nachgelassen“, sagt Jochen Stanzl, Marktanalyst von CMC. „In der Aktie selbst preist der Markt eine Schwankung nach den Quartalszahlen von 10% ein, noch einmal zwei Prozentpunkte höher als die Aktie tatsächlich im Schnitt der vergangenen Quartalsbilanzen schwankte. Die Messlatte hängt hoch, der Respekt der Anleger vor den Zahlen ist entsprechend groß.“

Aroundtown wird zuversichtlicher

Unter den Einzelwerten waren die Aktien von Aroundtown von Handelsbeginn an gesucht. Der Gewerbeimmobilienkonzern schrieb im ersten Halbjahr zwar wieder rote Zahlen. Für das operative Geschäft im laufenden Jahr wird das Unternehmen aber zuversichtlicher. Das Management peilt 2024 nun ein Ergebnis nun 290 bis 320 Mill.  Euro an und damit am oberen und unteren Ende der Spanne jeweils 10 Mill. Euro mehr.

Ebenfalls gefragt waren Delivery Hero. Der Chefwechsel beim Großaktionär Prosus wecke Fusions- und Übernahmefantasien, schrieb Marcus Diebel, Analyst von J.P. Morgan, in einer Studie. Überhaupt sieht er die europäischen Essenslieferdienste en vogue, nachdem sie endlich die Gewinnschwelle erreicht hätten und Barmittelzuflüsse erzielten.

Aktien von LEG Immobilien gaben dagegen deutlich nach. Der Konzern kündigte die Begebung einer Wandelanleihe an und will rund 500 Mill. Euro einsammeln. Das Unternehmen will damit unter anderem bestehende Verbindlichkeiten refinanzieren.

Asiatische Indizes leicht im Minus

Die asiatischen Leitbörsen notierten am Mittwoch überwiegend leicht im Minus. Sowohl in China als auch in Japan zeigten sich die Anleger vor den anstehenden Quartalszahlen von Nvidia verhalten, in China drückten zudem Sorgen um die Konjunkturerholung auf die Kurse.

Im asiatischen Devisenhandel gewann der Dollar 0,3% auf 144,44 Yen. Ein stärkerer Yen verbilligt Verkäufe ins Ausland und verteuert zugleich Aktien für ausländische Anleger. „Auch wenn der Yen jetzt etwas schwächer wird, geht der Trend in Richtung einer allmählichen Aufwertung des Yen, was die Aktien belastet“, sagte ein Analyst. Gleichzeitig fiel der Euro um 0,2% auf 1,1166 Dollar und erholte sich leicht auf 0,9416 Franken.

Am Rohstoffmarkt rückten die verschärften Spannungen im Nahen Osten wieder in den Fokus der Anleger, nachdem zunächst Sorgen um die chinesische Nachfrage die Stimmung belastet hatten. Rohöl der Nordseesorte Brent verteuerte sich um 0,2% auf 79,67 Dollar je Barrel (159 Liter). US-Öl der Sorte WTI notierte kaum verändert bei 75,61 Dollar.