Finanzmärkte

Ölpreis legt wieder leicht zu

Der Ölpreis hat am Freitag nur noch leicht nachgegeben. Der Rubel hat derweil seine kräftigen Verluste wieder wettgemacht.

Ölpreis legt wieder leicht zu

ku Frankfurt

Nach den kräftigen Verlusten des Vortages hat der Ölpreis am Freitag wieder leicht zugelegt. Die wichtigste Rohölsorte Brent Crude verzeichnete jedoch ihre schwächste Woche seit zwei Jahren. Am Freitag kletterte der Brent-Ölpreis um 0,9% auf 105,62 Dollar je Barrel, während sich die US-Sorte WTI um 0,4% auf 100,71 Dollar verteuerte. Auf Sicht von einer Woche büßten Brent und WTI jedoch 14% bzw. 13% ein. Am Vortag hatte die US-Regierung ihre Absicht bekannt gegeben, 180 Mill. Barrel aus der strategischen Reserve des Landes auf den Markt zu werfen. Damit handelt es sich um ein Drittel der gesamten Reserve und die größte Freigabe dieser Art, die es jemals gegeben hat. Am Freitag tagten die Länder, die Mitglieder der Internationalen Energieagentur IEA sind. Auf Drängen der US-Regierung erklärten sie sich zwar ebenfalls dazu bereit, Öl aus ihren strategischen Reserven freizugeben. Allerdings wollten sie sich nicht auf Mengen und auf einen Zeitplan festlegen lassen, hieß es.

Leicht rückläufig war am Freitag der Preis für Erdgas am europäischen Spotmarkt. Zur Lieferung am niederländischen Knotenpunkt TTF verbilligte sich der Monatskontrakt um 6% auf 118,43 Euro je Megawattstunde. Damit gehen die Marktteilnehmer offensichtlich davon aus, dass die EU-Länder der russischen Forderung nach einer Umstellung der Zahlungsmodalitäten für russisches Erdgas nachkommen werden.

Der russische Rubel hat sich am Freitag in der Nähe seines Fünfwochenhochs gehalten. Er wurde am Abend in Moskau zu 84 Rubel je Dollar gehandelt, nachdem er zeitweise bis auf 80,33 Rubel gestiegen war. Damit hat die russische Währung praktisch alle Verluste wieder gutgemacht, die sich als Folge der harten Sanktionen der westlichen Länder ergaben. Am Devisenmarkt wird darauf gesetzt, dass die Umstellung der Rohstoffverkäufe durch Russland auf den Rubel eine deutlich größere Nachfrage nach der Währung hervorrufen wird.

Nach dem Verlust am Vortag legte der Dax zum Wochenschluss leicht zu. Er befestigte sich um 0,2% auf 14446 Punkte. Der Euro Stoxx 50 zeigte sich etwas robuster, er legte um 0,4% auf 3920 Zähler zu. Die Anleger am Aktienmarkt waren damit vorsichtig optimistisch, dass es nicht zu einer Unterbrechung der Lieferung von russischem Erdgas kommen wird, was besonders für die deutsche Wirtschaft von zentraler Bedeutung ist.