RohstoffeÖlmarkt

Opec sorgt für Preissprung bei Öl

Die Entscheidung der Opec plus, die Ausweitung ihrer Produktion noch einmal zu verschieben, hat für einen kräftigen Anstieg des Ölpreises gesorgt.

Opec sorgt für Preissprung bei Öl

Opec sorgt für Preissprung bei Öl

Kartell verschiebt Anhebung der Förderung – Brent klettert über 75 Dollar

ku Frankfurt

Kommentar Seite 2, Bericht Seite 13

Die für einige Marktteilnehmer unerwartete Entscheidung des Kartells Opec plus, die eigentlich geplante Anhebung ihrer Ölproduktion noch einmal für einen Monat auszusetzen, hat den Ölpreis kräftig nach oben getrieben. Die Notierung der wichtigsten Ölsorte Brent Crude kletterte am Montag in der Spitze um 3% und sprang wieder über die viel beachtete Marke von 75 Dollar je Barrel. Damit kommt der Brent-Ölpreis, der im September unter 69 Dollar gefallen war, wieder allmählich in die Regionen, die nach Einschätzung von Analysten von der Opec plus angepeilt werden. So wird davon ausgegangen, dass das Kartell einen Ölpreis in der Größenordnung von 80 bis 100 Dollar anstrebt, um Angebot und Nachfrage auf dem Ölmarkt zu verstetigen.

6 Prozent dem Markt vorenthalten

Gegenwärtig gelten damit die Beschlüsse der Opec weiter, 2,2 Mill. Barrel pro Tag (bpd) oder rund 2% des Gesamtvolumens dem Markt vorzuenthalten. Insgesamt wird die ungenutzte Förderkapazität der Opec plus aber auf rund 5,86 Mill. bpd geschätzt, was in etwa knapp 6% der weltweiten Kapazitäten der Ölproduktion entspricht und daher substanziell ist. Da sich aber Mitglieder der Opec plus wegen der künstlichen Verknappung Sorgen um ihre Marktanteile machen, hatte das Kartell eine phasenweise Anhebung ihrer Produktion und in einem ersten Schritt eine Ausweitung um 180.000 bpd durch die acht Mitglieder Saudi-Arabien, Russland, Irak, Vereinigte Arabische Emirate, Kuwait, Kasachstan, Algerien und Oman beschlossen. Diese Anhebung wurde aber nun, wie die Opec in einer Erklärung auf ihrer Website mitteilte, für einen weiteren Monat ausgesetzt.

Problem der Einhaltung der Quoten

Zuletzt hatte sich, wie in früheren Jahren, die Einhaltung der Förderquoten als Problem erwiesen. Daher betonen die acht Länder in der Opec-Erklärung, man bestätige das Bekenntnis zur vollständigen Einhaltung der Quoten und verpflichte sich, bis September 2025 einen Ausgleich zu leisten für die Überproduktion, die es seit Januar 2024 gegeben hat. Dies könnte de facto sogar auf eine weitere Kürzung der Ölproduktion in den kommenden Monaten hinauslaufen.

Der Ölpreis war in den vergangenen Monaten vor allem wegen Sorgen hinsichtlich der Konjunktur in wichtigen Regionen wie China, den USA und Europa unter Druck geraten. Allerdings sagen Opec und Internationale Energieagentur IEA nach wie vor einen – wenn auch – schwächeren Nachfrageanstieg für 2024 und 2025 voraus.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.