Rohstoffe

Optimismus für Ölnachfrage nimmt ab

Angesichts der steigenden Corona-Fallzahlen in wichtigen Importnationen wie Indien trübt sich die Stimmung am Ölmarkt ein. Palladium profitiert indes von einer höheren Nachfrage aus der Autoindustrie.

Optimismus für Ölnachfrage nimmt ab

Die verschärfte Coronalage in Indien hat die Ölpreise zum Start der neuen Handelswoche unter Druck gesetzt. Die Brent-Notierung gab zeitweise auf 64,57 Dollar pro Barrel nach, am Abend lag sie mit einem Minus von 0,6% auf 65,74 Dollar. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate wurde indes zu 61,92 Dollar pro Barrel gehandelt und damit 0,4% unter dem Vortagesniveau.

Der global drittgrößte Ölimporteur Indien vermeldet täglich Rekord-Infektionszahlen.  Analysten zeigen sich deshalb hinsichtlich einer nachhaltigen Nachfrageerholung wenig optimistisch und warten mit Spannung auf ein für Ende der Woche angesetztes Treffen des erweiterten Ölkartells „Opec plus“.

Derweil legte der Palladiumpreis bis zum Abend um 2,1% auf 2915 Dollar zu, nachdem er am Freitag erstmals die Marke von 2900 Dollar überschritten hatte. Das Edelmetall, das wichtiger Bestandteil von Katalysatoren ist, profitiert von Produktionsausfällen und einer robusten Nachfrage aus der Automobilindus­trie. Denn diese verzeichnet aufgrund strengerer Emissionsvorschriften für Autos mit Verbrennermotor einen höheren Palladiumbedarf. Die Commerzbank erachtet einen weiteren Preisanstieg auf 3000 Dollar als wahrscheinlich. Darüber werde die Luft aber dünn, da Autohersteller Palladium in der Folge verstärkt durch preiswerteres Platin ersetzen dürften. Zudem könnten der Chipmangel und die Einschränkungen in der Autoproduktion die Nachfrage nach dem Edelmetall bremsen.

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