Anleihemärkte

Renditeanstieg der Bundestitel währt nur kurz

Nur kurz ist es zur Wochenmitte zu einem Renditeanstieg der Bundesanleihen gekommen. Danach griffen die Anleger wieder zu. Im Juli kam es seitens der weltweiten Zentralbanken zu einem Leitzinsanstieg um 1200 Basispunkte.

Renditeanstieg der Bundestitel währt nur kurz

kjo Frankfurt

Die Renditen der Bundesanleihen sind zur Wochenmitte zunächst leicht geklettert. Nach den jüngsten Kursgewinnen und damit Renditerückgängen nahmen die An­leger Gewinne mit. Bei der zehnjährigen Bundesanleihe ging der Satz von 0,78% am Vortag bis auf 0,91% nach oben. Danach kehrte eine gewisse Beruhigung ein, und die laufende Verzinsung ging bis auf 0,86% im späten europäischen Handel zurück. Auch am kurzen Ende vollzog sich diese Bewegung. Die zweijährige Bundrendite kletterte von 0,28% bis auf 0,41%, bevor es wieder bis zum späten Nachmittag auf Werte von um die 0,37% zurückging.

Im Blick hatten die Anleger nach wie vor die Spannungen zwischen den USA und China bezüglich Taiwans. Trotz Warnungen seitens Chinas war die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, nach Taiwan gereist. Sie zeigte sich dort solidarisch mit Taiwan. Marktteilnehmer gehen davon aus, dass es bei zunehmenden Spannungen beider Mächte zu einer erneuten Fluchtbewegung in sichere Staatsanleihen kommen wird.

Die internationalen Zentralbanken der Industrieländer und der meisten Emerging Markets rund um den Globus haben im Kampf gegen die Inflation die Leitzinsen allein im Juli zusammengenommen um nahezu 1200 Basispunkte erhöht, zeigt eine Analyse von Refinitiv. Allein die Notenbanken, die fünf der zehn am meisten gehandelten Währungen hüten, erhöhten die Leitzinsen im abgelaufenen Monat um 325 Basispunkte.

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