Die Renditen der Bundesanleihen sind am Dienstag deutlich gesunken. Die laufende Verzinsung der zehnjährigen Bundesanleihe war am Abend bei 2,17% und damit 18 Stellen tiefer als am Vortag. Sie lag damit auf dem Niveau des Tagestiefs. Am Vortag rentierte die Benchmark der Eurozone noch mit 2,35%.

Anleger stellen sich darauf ein, dass die Renditen der Bundestitel in nächster Zeit weiter zurückkommen werden. Diese Erwartung wurde durch neue Konjunkturdaten gestärkt. Angesichts der Energiekrise und Rezessionssorgen verschlechterte sich die Stimmung in den Chefetagen deutscher Firmen im Oktober noch weiter, wie am Dienstag mitgeteilt wurde.

Der Ifo-Geschäftsklimaindex fiel auf 84,3 Zähler von revidiert 84,4 Punkten im Vormonat, wie das Münchner Ifo-Institut am Dienstag zu seiner Umfrage unter rund 9000 Führungskräften mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten zwar mit einem noch stärkeren Rückgang auf 83,3 Punkte gerechnet. Die Befragten beurteilten ihre Geschäftslage zwar schlechter, bewerteten die Aussichten allerdings weniger düster als zuletzt. „Trotzdem blicken die Unternehmen sorgenvoll auf die nächsten Monate. Die deutsche Wirtschaft steht vor einem schweren Winter“, sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest zur Nachrichtenagentur Reuters. Das insgesamt weiter trübe Stimmungsbild in der Wirtschaft passe zur Einschätzung der Bundesbank, die Deutschland an der Schwelle zur Rezession sieht.